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Niedergang Dampfschlepper Albert 1 |
Oftmals liegen einem Bausatz komplette Aufbauten oder Teile davon als ''Tiefziehschalen'' vor. Hier am Beispiel des vorderen Niedergangs der Saturn.
Bedingt durch die Tiefziehtechnik ist die Qualität solcher Details nicht immer die Beste. Kleine Beulen oder Stellen, die aussehen wie breit geschmierte Farbnasen und bei geringer Materialstärke auch schon mal verformt. Hier an diesem Beispiel waren die Mängel erheblich.
Noch ein großes Manko - man hat oft keine scharfen Absätze, die sind immer eigenartigerweise (technisch bedingt) innen und nicht außen (da wo man sie nicht braucht). Genau das ist auch bei der unteren Süllkante der Fall, beim Original ein aufgenietetes L-Profil, das für die Befestigung des Aufbaus mit dem Deck sorgt.
Diese Kante habe ich samt Absatz komplett weggeschnitten und durch einen Streifen Polystyrol und eine Bodenplatte ersetzt. Nun hat man auch eine entsprechend scharfe Kante und nicht bloß eine Hohlkehle.
Nun ist der Niedergang zwar minimal niedriger, aber das Detail ist sowieso etwas zu groß. Das kommt davon, dass der Rumpf des Modells nicht den maßstäblichen Abmessung des Originals hat, sondern um einen ganzen Maßstabsmeter (5 cm in 1:20) zu schmal ist. Dagegen stimmt die Abmessung des Niedergangs wieder exakt mit dem originalen Vorbild überein.
Gerade hier macht sich das extrem bemerkbar, das passt nicht hinten und nicht vorn. Es nimmt, unverändert, fast die komplette Breite der Back ein. Auch sitzt das große Deckshaus des Modells etwas zu weit vorn, so richtig ist dann kein Platz mehr für die Ankerwinde, geschweige denn man würde sie bedienen wollen.
Ich habe den kompletten Korpus in der Länge und in der Breite jeweils um 1,5 cm gekürzt, einfach auseinander geschnitten und durch Unterkleben von Polystyrolresten wieder zusammengefügt, anschließend verspachtelt. Ist zwar nun nicht mehr ganz original, es passt aber wesentlich besser zum Gesamtbild. Alles wirkt jetzt wesentlich harmonischer und Platz für die Ankerwinde ist auch ausreichend da.
Auch noch einige andere Dinge wurden geändert.
Man hätte getrost auf ein Fertigteil im Baukasten verzichten und gleich entsprechendes Material beilegen sollen. Quasi benötigt man für die Anpassung genauso viel Bauzeit, wie für einen kompletten Nachbau - aber der Umbau lohnt sich.
Auf Grund der erheblichen Abweichnungen bei den Abmessungen des Bausatzes ist ein Nachbau des Originalschleppers nicht möglich, sodass ich mich entschlossen habe das Projekt abzubrechen und einen freien Typnachbau zu bauen.
Die Hohlkehle bedingt durch die Tiefziehtechnik.
Ich habe den kompletten Korpus in der Länge und in der Breite jeweils um 1,5 cm gekürzt, einfach auseinander geschnitten und durch Unterkleben von Polystyrolresten wieder zusammengefügt, anschließend verspachtelt.
(Zeichnung nicht maßstabsgetreu)
Deutlich ist die geänderte Süllkante zu erkennen.
Die Backbord-Seite mit Tür und Schiebeluk.
Der Mastfuß mit ''angeschweißten'' Stützen.
Bullaugen, Mastfuß und Kombüsenschornstein.
Der Kombüsenschornstein mit Wärmeschutzgitter.
Der originale Gusseisen-Herd auf dem Schlepper Tiger, fotografiert während der Dockung im März 2005.
Der Niedergang ist lackiert, der Schornstein brüniert. Die Tür hat eine Klinke erhalten.
Das Scharnierimitat zum Klappen des Masts.
Mit dem Anbringen einer hölzernen Sitzbank ist der Niedergang fertiggestellt.