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Probleme beim Kontern des Propellers
  • Hersteller: Raboesch
  • Material: Messing
  • Typ: 4-Blatt A-Typ Ø 60 mm linksdrehend

Die Firma Raboesch bietet zwar ein umfangreiches Sortiment der verschiedensten Propellertypen an, allerdings kann ich diesen Propeller erst einmal nicht uneingeschränkt empfehlen.

Zuallererst habe ich festgestellt, dass der Propeller vom Hersteller als rechtsdrehend angeboten wird, allerdings handelt es um einen linksdrehenden, denn im Schiffbau ist es üblich, die Drehrichtung von Propellern von hinten gesehen zu definieren. Man schaut von achtern aufs Heck in Fahrtrichtung voraus. Die Drehrichtung ist dann die, mit der Vorschub erzeugt.

Des Weiteren ist der Propeller alles andere als präzise gefertigt ist - eine leichte Unwucht ist zu bemerken.

Ansonsten unterscheidet sich die Ausführung nicht groß von den Messingpropellern anderer Hersteller, mit einem kleinen Unterschied: dieser Propeller hat eine separate Nabenspitze mit Gewinde, die die sonst übliche Kontermutter ersetzt. Hier traten allerdings zwei Probleme auf:

  • 1. Problem: Das propellerseitige Gewinde auf der Welle hat eine Länge von 13 mm, das ist durchaus gängiger Standard. Die Nabe selbst hat eine Länge von 10 mm und das Gewinde in der Nabenspitze beginnt nicht sofort an der Außenkante, sondern die Öffnung ist leicht aufgebohrt und hat einen Absatz von mindestens 1 mm.

    Es bleiben letztendlich nur ca. 1,5 mm, etwa eine Umdrehung, um die Nabenspitze festzuziehen. Das ist mir einfach zu unsicher und bei der Art der Welle, die ich verwende, kann ich leider das Gewinde nicht verlängern.
  • 2. Problem: Schon länger modifiziere ich meine Propellernaben so, dass ich einen Sechskant in die Nabenspitze fräse. Ich kann den Propeller und die Kontermutter mit jeweils einem Maulschlüssel festziehen, ohne die Propellerblätter zu belasten.

    Somit beuge ich das Verbiegen der Blätter und der daraus resultierenden Unwucht vor. Das ist bei dieser Art Propeller leider nicht möglich. Um die Nabenspitze festzuziehen, muss ich den Propeller an den Blättern festhalten. Ich befürchte, dass sich die schon vorhandene Unwucht noch verschlimmert.

Und noch ein Problem habe ich festgestellt: Die Abflachung der Nabenspitze hat Schlüsselweite 8, jedoch ist die Ausfräsung so knapp bemessen, dass der Maulschlüssel keinen richtigen Halt findet.

Ich finde, ein bisschen viel Problemchen mal eben so bei ersten Anschauen. Hier muss noch Einiges nachgearbeitet werden.

die Nabe wurde abgedreht 

Zuerst wurde überschüssiges Material von der Nabe abgedreht. Das allein brachte ca. 3 mm mehr Gewinde. Zusätzlich wurde noch von der Nabenspitze der überschüssige Absatz ohne Innengewinde entfernt.

Ich gewann effektiv soviel Gewinde, dass die Nabenspitze mit gut sechs Umdrehungen auf die Welle aufgedreht werden kann. So lässt sich der Propeller sicher kontern.

in die Nabenspitze wurde ein Sechskant gefräst 

Dann schliff ich, wie immer, einen Sechskant in die Nabenspitze. Bisher gut bewährt haben sich diese kleinen Trennscheiben.

Der kleine Proxxon-Teilapparat mit Dreibackenfutter ist bei exakten Herausarbeiten des Sechskants eine große Hilfe.

noch einmal der Sechskant... 

Der fertige Sechskant, jetzt mit Schlüsselweite 7, ist nicht nur zweckmäßig, sondern sieht auch noch gut aus, fast genau...

wie beim Original... 

... wie beim Original.

mit Messingbeize brüniert 

Um mich auch bei der Farbe an das Original zu halten und um ihn älter wirken zu lassen, wurde der Propeller mit Messingbeize brüniert.

Fazit

Interessehalber habe ich Raboesch (zweimal) auf die Probleme angemailt, aber leider bis heute keine Rückantwort bekommen. Auch wenn mein Problemchen nichtig erscheint, es ist ärgerlich und erzeugt für zusätzlich unnötige Kosten.


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