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Neben den Seitentakeln, die nicht nur zum Steifsetzen der Wanten, sondern auch zum Bewegen von Lasten und Aus-/Einsetzen des Beibootes genutzt wurden, gab es für den Lastentransport noch mindestens zwei weitere Takel, unmittelbar in der Nähe des Großstags: das Stagtakel und das Ladetakel.

Stag- und Ladetakel der Fregatte Berlin (Quelle: Modellbau von Schiffen des 16./17. Jhd., Autor Rolf Hoeckel)

Sie sind der letzte Teil des stehenden Gutes, der aufgetakelt wird.

Im BP sind die Takel nicht eingezeichnet.

In diversen meiner Quellen wird das Ladetakel in gleichem Atemzug alternativ als Stagtakel bezeichnet und mit einer zusätzlichen gestrichelten Linie dargestellt. Das lässt vermuten, dass es sich um eine einzelne Einrichtung mit einer weiteren Möglichkeit der Zurrung oder alternatives Handling im Lastbetrieb handelt.

Bei MS, AN und MF findet man diese Darstellung, die sich jedoch schwer interpretieren lässt, da die Informationen dazu sehr allgemein gehalten sind. Lediglich AN geht näher darauf ein, dass es sich um zwei (!!!) Takel handelt und beschreibt diese dann ausführlich.

So werde ich die beiden Takel auch als Modifikation umsetzen.


Die Takel bestehen aus drei Teilen: einem Schenkel, einem Spanntau oder Aufholer und einer Lasttalje.

Der Schenkel des Stagtakels hat dieselbe Stärke wie die Großwanten, liegt mit einem gekleideten Auge zuoberst auf dem Großmasttopp und läuft seitlich am Masttopp unter dem Stagauge bis zur Mitte über dem Deck. Am Ende ist ein Auge für die Lasttalje eingespleißt.

An diesem Auge ist der obere Violinblock der Talje und zusätzlich das Spanntau angesetzt. Dieses Tau hat 2/3 der Stärke des Schenkels, läuft als Verlängerung des Schenkels zum Fuß des Fockmastes und wird an einer Hakenklampe festgesetzt.

Der untere einscheibige Block der Talje ist an Deck an einem Augbolzen eingehakt.

  • Stagtakel 
  • Stagtakel 
  • Stagtakel 
  • Stagtakel 

Der Schenkel von Ladetakel ist identisch mit dem Stagtakel, läuft jedoch an der Gegenseite am Großmasttopp unter dem Stagauge. Auch hier ist wieder die gleiche Lasttalje angesetzt.

Statt dem Spanntau ist der Gegenpart jedoch ein sog. Aufholer, eine einfache Talje, kommend von der Vormars, deren Läufer an einer Seitenklampe am Fockmastfuß festgesetzt wird.

  • Ladetakel 
  • Ladetakel 

weiter geht es mit der Herstellung der Segel...


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