Verzierungen der Fregatte Berlin |
Heckspiegel, Seitenfenster und sonstige Ornamente sind von erstaunlich guter Qualität und sehr filigran gearbeitet. Sie gefallen mir ausgesprochen gut. Überrascht war ich auch, dass die Kunststoffteile vermessingt sind, man sieht es an der Verfärbung des einen Seitenteils. Ich habe es auch auf der Rückseite des Heckspiegel mit einem Tropfen Brünierbeize getestet, es ist tatsächlich ein Messingüberzug.
Die Seitenfenster sollten auch ihrem Namen gerecht werden, deshalb wurden die angedeuteten Fenster erst ausgebohrt und dann mit Schlüsselfeilen sauer herausgearbeitet.
Bleiglasimitation
Die Verglasung wird zwar erst nach der Farbgestaltung erfolgen. Allerdings habe ich mir schon einmal Gedanken über die Art der Fenster gemacht.
Eine unkonventionellen Art ist die Imitation einer Bleiverglasung mit Laminierfolie.
Hierzu kommt eine dünnes Messinggitter zu Einsatz. Zugeschnitten, brüniert und mit einem handelsüblichen Laminiergerät in Dokumentenfolie eingeschweißt.
Im Gegenlicht ist gut zu erkennen, wie die Struktur des Gitters durch die Folie reproduziert wird, sodass es einer Bleiverglasung durchaus recht nahekommt.
Die Seitenteile ließen sich relativ problemlos bearbeiten, das Material des Heckspiegels war einfach zu dick und in die Zwischenräume der Fensterstreben passten meine Feilen nicht. So habe ich die Fensterkreuze komplett entfernt.
Auch hier passt die Bleiglasimitation sehr gut. Zum Einkleben der Fenster wurde auf die Rückseite ein entsprechender Bereich ausgefräst.
Lackierung der Verzierungen
Alle Verzierungen sind lackiert und Heckspiegel und Seitenfenster im Bleiglaslook, wie oben beschrieben, verglast.
Für das Einkleben der Folie habe ich Rocket Odourless Crystal Clear Sekunderkleber verwendet, da dieser Kleber einen sehr niedrigen Grad an Ausdünstung hat und somit keinen weißen Beschlag hinterlässt.
Zum Lackieren wurden die Details dafür auf der Rückseite oder späteren Klebefläche angebohrt und auf einen Zahnstocher aufgespießt.
Kleinere flache Ornamente habe ich auf einer Stück Polystyrol mit doppelseitigem Klebeband fixiert.
Bei der Farbgestaltung des Heckspiegels habe ich mich nach den Informationen aus dem Buch "Risse von Schiffen des 16./17. Jahrhunderts" orientiert und für die Gestaltung der sonstigen Schmuckelemente bei aktuellen Repliken, wie z.B. der Galeone Batavia abgeschaut. Hier sind die Figuren und Ornamente recht dezent gehalten und werden überwiegend nur in einem einzelnen Farbton präsentiert.
Der Löwe, als zeitgenössisch weitverbreitete Galionsfigur, wurde rot lackiert und mit gelber Mähne versehen.
Last but not least alles mit mattem Klarlack versiegelt und etwas künstliche Patinierung mit brauner Ölfarbe nach einem Tipp aus dem Wettringer-Modellbauforum.
Verwendet wurde folgende Acrylfarben der Fa. Billing Boats:
Der Bereich der Aufbauten, das Schanzkleid an der Kuhl und die Seiten der Back haben einen grünen Anstrich erhalten.
Der Spiegel mit Wappen sowie alle Verzierungen, Ornamente und Figuren wurden am Heck angebracht und zum Abschluss mit Ballenmattierung konserviert.
alsHWeitere Schmuckelemente findet man an dem Galion, seitlich am Schanzkleid, die Verzierung der sog. Halsklampe, am Geländer der Kampanje und der Back sowie der sog. Katzenkopf am Ende des Kranbalkens.