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Manchmal taucht auch die Frage auf: "Mir gefällt ein helles Holzdeck nicht, es sieht so unecht aus. Kann man nicht z.B. Mahagoni nehmen?" Man könnte jetzt antworten: "Wenn du willst, kannst du es auch rosa machen!"

Baut man direkt ein Original nach, sollte man auch entsprechend das Deck nachbauen, sofern es geht und man vielleicht ein paar Bilder zur Hand hat.

Aber man könnte fast sagen, es bleibt dem eigenen Geschmack überlassen und natürlich der Übung und Erfahrung.

Wenn man nach Geschmack arbeitet, sollte man das Endergebnis nicht aus den Augen verlieren - bei einem Modell mit hellem Rumpf ist ein dunkles Deck ein guter Kontrast. Dann wirken aber dunkle Aufbauten nicht - ein dunkler Rumpf mit hellem Deck und Mahagoni-Aufbauten wirkt sehr gut - ein Holzdeck mit dem typisch hellgrauer Teakfarbe kommt an sehr viele Originale ran.

Auswahl der Hölzer für die Decksbeplankung 
Ja warum nicht, wie wär's mit orange;-)
Auswahl der Hölzer für die Decksbeplankung 

Aber betrachten wir die Problematik mal ohne Scherz.

Sofern man ein helles Holz, wie z.B. Fichte nimmt, dunkelt das Deck noch nach und es wird warm gelblich. Es dauert allerdings ein wenig und es kommt darauf an, wie oft es Umwelteinflüssen wie z.B. der Sonne ausgesetzt ist.

Bei meinem Schlepper ist das gut zu kennen. In der Bauphase noch ziemlich hell, später wesentlich dunkler.

Auswahl der Hölzer für die Decksbeplankung 

Noch ein Frage ist oft zu hören: "Muss eine Kalfaterung immer schwarz sein?"

Nein, nicht unbedingt. Das Deck des Schoners Valdivia ist weiß kalfatert.

Eine weitere Frage: "Hochglanz oder matt/naturbelassen?"

Auf Hochglanz lackierte Fläche sind immer sehr aufwendig, nicht nur im Modellbau. Und aufwendig bedeutet teuer.

Bei Yachten kann ein Hochglanzdeck durchaus einen repräsentativen Charakter haben, dagegen würde das gleiche Deck bei einem Arbeitsschiff absolut unglaubwürdig aussehen.

Letztendlich eine Frage des persönlichen Geschmacks

Hier der gleiche Bootstyp

  • einmal mit mattem Deck und... 
    einmal mit mattem Deck und...
  • und einmal mit Hochglanzdeck 
    und einmal mit Hochglanzdeck

Mal noch ein paar Beispiele und dann sollte man selbst entscheiden, was dem eigenen Geschmack entspricht.

Ein aufgesetztes Arbeitsdeck aus Eiche, passend für Schlepper oder andere Arbeitsschiffe. Nicht schön, jedoch effektiv und eine große Herausforderung, so etwas im Maßstab nachzubilden, wie auch ein dunkles Deck auf einem Segler.

  • ein Arbeitsdeck im Used-Look 
    ein Arbeitsdeck im Used-Look
  • ein sehr dunkles Deck eines Seglers 
    ein sehr dunkles Deck eines Seglers

Beispiele naturbelassener Teak-Decks. Im trockenen Zustand grau, färbt sich dieses Holz rötlich-braun, wenn Wasser überkommt.

  • Auswahl der Hölzer für die Decksbeplankung 
  • Auswahl der Hölzer für die Decksbeplankung 
  • Auswahl der Hölzer für die Decksbeplankung 
  • Auswahl der Hölzer für die Decksbeplankung 

Noch kurz etwas zu den verschiedensten Holzsorten.

Für die Beplankung von Decks für Yachten hat sich Teak durchgesetzt. Eiche als aufgesetzte Zusatzbeplankung bei Arbeitsschiffen. Früher allerdings wurde viel Eiche verwendet, eben wegen der Kosten

Mahagoni ist eine Holzart, die sich sehr schlecht für Decks eignet, wohl aber für Aufbauen und Schiffseinrichtungen, wenn das Holz versiegelt wird, da es eine schlechte Schlagfestigkeit besitzt. Ein schwerer Block, der auf ein Mahagoni-Deck fällt, würde es unweigerlich beschädigen.

Gleich kommt wieder einer und sagt: "Ich habe aber letztes Wochenende eine Segeljolle gesehen, die war komplett aus Mahagoni?"

Ja, ich weiß, Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn Boote komplett aus Mahagoni beplankt werden, wie auch schon die angesprochenen Riva-Booten, dann sind sie in der Regel auch komplett versiegelt oder eben auf Hochglanz lackiert. Andernfalls ist das Holz zu empfindlich gegen Schläge, wie schon erwähnt.

Ich habe für meinen Teil, bevorzuge eher helle Hölzer mit feiner Maserung, wie z.B. Ahorn oder Linde. Sehr helle Hölzer, die sich problemlos beizen lassen.

Deshalb noch einmal, jedem nach seinem Geschmack. Und damit es leichter fällt sich zu entscheiden, hier die Gegenüberstellung einiger Vor- und Nachteilen von Teak, Eiche und Mahagoni:

Was spricht für Teak

  • gerader Faserverlauf
  • lässt sich recht gut von Hand und maschinell bearbeiten
  • stumpft das Werkzeug moderat ab
  • nimmt Oberflächenbehandlung gut an
  • arbeitet wenig
  • hohe Druckfestigkeit
  • sehr alterungsbeständig und resistent gegen Pilz und Insekten
  • grobe und ungleichmäßige, aber sehr dichte Textur mit wenig Farbnuancen
  • guter Nagelhalt

Was spricht gegen Teak

  • moderate Dampfbiegeeigenschaften
  • trocknet recht langsam
  • schlechter Klebehalt

Was spricht für Eiche

  • hohe Schlagfestigkeit
  • dichtfaserig
  • resistent gegen Pilz und Insekten

Was spricht gegen Eiche

  • grobe Poren
  • neigt zur Rissbildung
  • hoher Gehalt an Gerbsäure, eisenhaltige Metalle korrodieren dadurch schneller
  • Staub gilt als Auslöser für Nasenkrebs

Was spricht für Mahagoni

  • lässt sich leicht von Hand und maschinell bearbeiten
  • guter Klebehalt
  • nimmt Beizen, Lacke und Polituren hervorragend an
  • arbeitet wenig

Was spricht gegen Mahagoni

  • zufriedenstellender Nagelhalt
  • moderat alterungsbeständig
  • gegen Splintholzkäfer anfällig
  • resistent gegen Holzschutzbehandlung
  • geringe Tragfähigkeit und Schlagfestigkeit
  • schlechte Dampfbiegeeigenschaften
  • Faser ist in der Regel wechseldrehwüchsig


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