Beplankung von Holzdecks |
Es gibt die verschiedensten Möglichkeiten und Gründe ein Deck zu beplanken.
Hier in diesem Artikel beziehe ich mich lediglich auf die klassische Variante, wie z.B. das Deck einer Segelyacht. Nicht Beachtung finden reine Arbeitsdecks wie z.B. bei Bohrinselversorgern zu beobachten.
In Bezug auf ein klassisches Holzdeck müssen unbedingt einige wichtige Voraussetzungen eingehalten werden, denn einige Fehler werden immer wieder beobachtet:
Ein Deck mit seiner großen Fläche fällt unweigerlich sofort ins Auge. Dieser Artikel zeigt Bilder mit typischen Anfängerfehlern, die unbedingt vermieden werden sollten. Der Beitrag soll also nicht als "Besserwisserei" verstanden werden, denn auch mir sind diese Fehler unterlaufen und ich habe mich später darüber schwarz geärgert.
Vor Jahren präsentierte ich voller Stolz meinen Schoner Atlantis bei einem Schaufahren der Öffentlichkeit und musste die Kritik eines "Nichtmodellbauers" über mich "ergehen" lassen.
Schauen wir uns also mal so ein klassisches Holzdeck
Sofern das Schiff kein Unterdeck mit aufgesetzter Beplankung hat, ist die Decksbeplankung ein maßgebender Faktor für die Stabilität des Rumpfes. Da die Planken in den seltensten Fällen lang genug sind, um in einem Stück das ganze Deck zu belegen, müssen sie verlängert werden, d.h. sie werden gestoßen. Die Plankenstöße liegen dann immer mittig auf den Decksbalken auf. Hat ein Schiff ein Unterdeck mit aufgesetzter Holzbeplankung, wird prinzipiell genauso verfahren, zwar nicht aus Stabilitätsgründen, sondern eher wegen der optischen Ästhetik.
Es wird natürlich vorausgesetzt, dass die Decksbalken im rechten Winkel zur Schiffsmittellinie stehen.
Auf diesem Bild zu sehen, liegen die Plankenstöße nicht auf der Linie der gedachten Decksbalken (blaue gestrichelte Linie), also nicht im rechten Winkel zur Schiffsmittellinie, sondern sie laufen nach vorn aus, sogar mit zunehmendem Abstand.
Der Modellbaukollege hat definitiv von Bug her begonnen, sein Deck zu beplanken. Dazu sollte man beachten, dass bei dieser Art der Decksbeplankung die inneren Planken kürzer sein müssen als die äußeren Planken, bedingt durch die auftretende Krümmung.
Wahrscheinlich ist, dass sämtliche Planken in gleicher Länge zugeschnitten und ohne Anpassung aufgeklebt wurden, was unweigerlich zum Versatz der Decksstöße führte.
Es sollte darauf geachtet werden, dass der Schnitt des Plankenstoßes ebenfalls im rechten Winkel zur Schiffsmittellinie verläuft. Extrem wird das, bei Yachtdecks im Bereich des Achter- und des Vorschiffs mit großer Plankenkrümmung. Hier müssen die Planken schräg angeschnitten werden.
Aus Stabilitätsgründen sollten die Plankenstöße zweier benachbarter Plankengänge nie auf dem gleichen Decksbalken liegen, sondern um mindestens ein, besser noch um zwei Plankengänge verschießen (Überlappung).
Die Überlappung der Plankengänge ist größtenteils korrekt, jedoch wurde in Querrichtung variiert. Hier sollte man sich auf eine Variante festlegen, da ansonsten die Harmonie des Decks zerstört wird. (1.) und (2.) unterscheiden sich. Bei (1.) beträgt die Balkenentfernung nur ein Plankengang, bei (2.) sind es zwei.
Bei (3.) liegt gar kein Plankengang dazwischen, das sollte unbedingt vermieden werden.
Auf dem Achterschiff setzen sich die Fehler vom Bug fort, auch wieder der falsche Schnittwinkel, oben im Bild rot eingekreist, das wäre der richtige Schnittwinkel (hier als Beispiel rein retuschiert).
Im unteren Teil des Bildes (rot markiert) nochmals deutlich zu erkennen. Links falscher und rechts richtiger (retuschierte) Schnitt des Planke.
Auf diesem Bild sind noch ein paar kleine Schönheitsfehler zu sehen.
Eine sog. Stückelplanke. Gerade für solche Fälle sollte immer ein wenig Baumaterial zusätzlich vorhanden sein, um ggf. eine extra lange Planke zuzuschneiden, damit solche "Stummel" verhindert werden können.
Auch könnte die mittlere Leiste (Königsplanke) etwas schmaler gehalten werden, oder wie oft auf Originalen zu sehen, aus mehreren Einzelplanken zusammengesetzt werden.