Anker der Statenjacht Fredericus |
In NJ S. 158 sind detaillierte Maße zu Abmessungen von Ankern und entsprechende Zeichnungen zweier Ankertypen zu finden.
Allerdings beschränken sich diese Daten auf zwei spezielle Museumsmodelle und es stellte sich heraus, dass die Maßangaben teils nicht mit den beigefügten technischen Zeichnungen übereinstimmen.
Nach Vergleich mit dem Bauplan stimmt zwar die Ankerform überein, aber bei der Nachberechnung der in NJ angegebenen Daten wären diese wesentlich größer als nach Bauplan.
Eigentlich hätte ich zwei gekaufte Anker, die fast identisch mit den Plan-Vorgaben sind, aber ich werde mir eigene Anker aus Messing anfertigen.
Ankerrohlinge aussägen
Bei der Größe des Ankers halte ich mich an den Bauplan, bei den Abmessungen und Proportionen der Flunken und des Ankerstocks werde ich die Angaben von NJ nutzen.
Auf ein Stück Vollmessing klebe ich eine Planschablone und säge den Rohlinge mit der Juweliersäge (Sägeblatt 3/0) aus. Abschließend werden die Rohlinge mit einer Schlüsselfeile entgratet und in Form gebracht.
Flunken
Die Länge der Flunken sind nach NJ etwa halb so lang wie die Arme und 1/6 schmaler als ihre Länge
Eine Schablone für die Flunke klebe ich auf einen Messingstreifen und schleife die leicht gebogene Form am Tellerschleifer.
Um die Flunken passend mittig auf den Armen zu positionieren, fixiere ich sie mit einem Tropfen Sekundenkleber und prüfe den korrekten Sitz.
Ohne dass die Flunke verrutscht, kann ich sie so problemlos mit einer Keramikpinzette halten und alles mit Silberlot hart verlöten.
Ankerstock
Nach NJ entspricht die Länge des Stocks der Länge des Schafts inklusive des Ankerrings, die Dicke in der Mitte 1/11-tel der Stocklänge und außen 1/2-tel der Mitte und die Breite Stock (waagerecht) etwas weniger als die Dicke.
Der Ankerstock wird aus zwei Teilen gefertigt, die mit doppelseitigem Klebeband zusammengeklebt werden, um zwei formidentische Einzelteile zu erhalten.
Für die Bearbeitung nutze ich wieder eine Planschablone.
Zuerst fräse ich den Durchbruch für den Ankerschaft.
Im Anschluss schleife ich am Tellerschleifer den konvexen Bogen der Unterseite, mit einem Rundschleifkörper den konkaven Bogen der Oberseite und bohre die Löcher für die Bolzen.
Wie schon die Fender, haben auch die Ankerstöcke eine weitere Wölbung an den Außenseiten, dafür klebe ich nochmals eine Schablone auf und bearbeite die Hölzer wieder am Tellerschleifer.
Nun setze ich Messingstifte in die o.g. Bohrungen ein, schleife diese plan und schwärze die "Köpfe" mit Brünierbeize.
Dann löte ich einen Haltestift in den Ankerschaft und fräse eine kleine Vertiefung in die Unterseite des Ankerstocks, sodass dieser am Schaft fixiert werden kann.
Zum Abschluss wurden die Anker brüniert und die Stockbänder aus Pappe geschnitten und aufgeklebt.
Der Stöcke sind auf den Anker gesteckt und verklebt.
Ankerring
Abmessungen nach NJ:
Die Ringe biege ich mit Messingdraht über einem 6,5-mm-Bohrerschaft und schneide den gebogen Draht mit einer Trennscheibe in einzelne Ringe.
Der Ring wird in die Bohrung im Schaft gesteckt, verlötet und dann ebenfalls brüniert.
Im Anschluss wird der Ring bekleidet und es werden vier Taklinge aufgesetzt.
Zum Bekleiden habe ich mir 0,4-mm-Taue hergestellt, für die Taklinge 0,3 mm.
Ankerkabel
Das Ankerkabel ist linksgeschlagenes Tauwerk (Kabelschlag), welches aus drei rechtsgeschlagenen Tauen hergestellt wird.
Nach NJ berechnet sich das Ankerkabel folgendermaßen:
Vor dem Anbinden des Ankertaus, wird ein Takling auf das Ende gesetzt, nach dem Binden des Knoten werden beide Ende mit einem Kneifbändsel gesichert.
Wie bei den Fendern und der Außentreppe, wird auch der Anker mit einem Messingstift fest am Rumpf fixiert
Die Ankertaue laufen durch die Fallrohre hinunter ins Kabelgatt.
Die Anker sind auf dem Dollbord abgelegt und die Arme werden mit einer Leine am Poller gesichert.
Am Ring hält die Rüstleine den Anker an seiner Postion.
Die Anker am Modell
weiter geht es mit den Kanonen...