Färben der Segel der Statenjacht Fredericus |
Nach dem Nähen werden die Segel gründlich ausgespült, um den Tapenkleister auszuwaschen und einmal gebügelt.
Da die Ränder später mit mit verdünntem Holzleim versiegelt werden, um das Ausfransen zu vermeiden, folgt jetzt das Färben der Segel.
Als Farbe habe ich für den Segelstoffs den Farbton Sand genommen, jedoch ist diese Farbe noch ziemlich weiß, ich bei meiner Berlin die Erfahrung gemacht habe. Deshalb müssen die Segel noch gefärbt werden, um den typisch beigen oder schmutzig-weißen Farbton zu erhalten.
Deshalb habe ich einige Färbeversuche unternommen, 80 g schwarzem Tee mit 1 l Wasser aufgebrüht und dann Tee/Wasser 1:1, 1:2 und 1:3 verdünnt.
Im Bild noch einmal der Vergleich zu einem rein weißen Stoff. Ich denke, die hellste Variante des Stoffs kommt einem "natürlichen" Segeltuch recht nah.
Interessant ist, dass auf einigen zeitgenössischen Abbildungen Jachten mit rot-braunem Toppsegel gezeigt werden, so wie es auch die Utrecht fährt.
Nach Kontaktaufnahme eines Modellbaukollegen mit der niederländischen Werft, die seinerzeit die Utrecht gebaut hatte, konnte ich die Information erhalten, dass das Toppsegel fliegend gefahren und nur gelegentlich gefahren und sonst verstaut wurde. Während die restlichen Segel am Mast verblieben und somit immer gut belüftet waren, musste das Toppsegel imprägniert werden, um es haltbarer zu machen.
Typische Mittel zum Imprägnieren waren hierbei Holzteer, Leinöl und ausgekochte Eichenrinde, wobei genau letztere der Grund des rötlich-braunen Farbtons ist, wie man es hierzulande auch von Zeesbooten kennt. Gerade die Gerbstoffe, insbesondere der hohe Anteil in der Rinde des Eichenbaums, sind Grundlage für die Konservierung.
Ich werde das Toppsegel ebenfalls rot-braun einfärben. Dazu verwende ich handelsübliche Pulverbeize "Mahagoni hell" aus dem Baumarkt um die Ecke. Nach mehreren Färbeversuchen habe ich mich für den dunkeltesten Farbton entschieden.
Erstaunlicherweise gestaltete sich die Fertigung des Toppsegels recht problematisch und es musste mehrmals neu genäht werden.
Der erste Versuch, wie zu erwarten, hatte sich das Polyester-Nähgarn nicht mit eingefärbt, deshalb für den 2. Versuch Baumwollgarn genommen, jedoch verzogt sich das Toppsegel. Ob das während des Färbens mit heißen Wasser, während des Trocknens passiert ist oder beim Versiegeln der Ränder, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Das ausgeschnittene Segel stimmte jedoch nicht mehr mit der Schablone überein.
Beim nächsten Versuch wurde das Segel während des Trocknens der Randversiegelung auf einer Korkplatte angepinnt.
Das Ergebnis war nach dem Zuschneiden jetzt auf jeden Fall zufriedenstellend.
es geht weiter mit dem Zuschneiden der Segel...