Flaggen der Statenjacht Fredericus |
Entsprechend den Recherchen werde ich Flaggen mit dem Wappen des kurbrandenburgischen Adler auf weißem Grund, mit Kurhut und Zepter setzen und passend in die Zeit, die Flagge der Markgrafschaft Brandenburg, die von 1660 bis 1750 von dem Adelsgeschlecht der Hohenzollern geführt wurde, die seit 1415 die Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg stellten.
Die Flaggen sind beidseitig auf feinem Baumwollstoff gedruckt, noch in unbearbeitetem Zustand.
Es werden gesetzt:
Heckflaggstock
Den Flaggenmast habe ich klassisch auf der Drechselbank per Hand mit Schleifpapier verjüngt.
Auf dem Stockpfosten sitzt ein kleines Eselshaupt zur Führung des Flaggenmasts, mit der typisch holländisch geschwungenen Form der Oberseite.
Für die Fixierung des Eselshauptes habe ich am Topp des Pfostens ein Vierkant und in das Eselshauptes ein passendes Vierkantloch ausgearbeitet.
Der Fuß des Flaggenmasts lagert auf einem kleinen Knie, seitlich des Stockpfostens sind Dekorelemente angebracht.
"große Flagge"
Die "große Flagge" wird am Heckflaggstock gesetzt und zeigt den kurbrandenburgischen Adler.
Wie NJ zu entnehmen, gab es im 17. Jhd. noch keine Flaggenleinen. Die Flaggen wurden oben am Flaggenknopf angeknotet, das vordere Liek mit einer dünnen Leine verstärkt, mit Bändsel um den Flaggstock gelegt und mit einer Schleife verknotet, das Vorliek an der untere Ecke mit einer Leine gestrafft und an einer Klampe am Fuß des Flaggstocks belegt.
Auf dem Gemäldeausschnitt und beim Replik der Batavia sieht man gut, wie die Flaggen angebunden wurden
Das Verstärkungsseil am Vorliek fixiere ich mit mittelflüssigem Sekundenkleber auf dem Flaggenstoff und schneide überschüssigen Stoff mit einem Skalpell ab.
Die Flagge ist angebändselt und der Flaggenknopf hat ein wenig Dekor halten, jedoch waren die ersten Schleifenbändsel zu dick, sodass ich auf Kreuzknoten ausgewichen bin.
Abschließend wurde die Flagge mit mattem Sprühlack gestärkt, um am Mast eine möglichst natürlichen Faltenwurf zu erhalten.
die fertige "große Flagge"
(4,5 Baustunden)
Gösch
Für das Flaggenknie auf dem Bugspriettopp drucke ich mir eine Schleifschablone aus und fräse den Bogen mit einem Rundschleifkörper.
Mit einem Winkel zeichne ich eine Hilfslinie, damit der Flaggstock senkrecht steht und fräse dann noch eine Profilkante.
Mit einem Nutbrettchen schleife ich den Göschmast und klebe ihn am Knie fest, die Beschläge imitiere ich mit schwarzer Pappe.
Die fertige Gösch auf dem Bugspriettopp habe ich wieder mit Klarlack versteift, damit sie möglichst natürlich am Flaggstock hängt.
Gaffelnockflagge
Die Flagge auf der Gaffelnock war nach Bauplan nicht vorgesehen ist aber eine typisches Detail dieser Schiffe.
Die Flagge habe ich erst nach dem Anschlagen des Gaffelsegels aufgeklebt.
Mit einem Gradmesser mit beweglichem Anschlag habe ich die Feststellschraube gelöst, sodass sich dieser senkrecht einpendelt und ich die Gradzahl der Neigung ermittelt und auf das Flaggenknie übertragen kann.
Mastflagge
Als letzte Flagge wurde die Mastflagge gesetzt, nach dem gleichen Prinzip, wie alle anderen auch.
alle Flaggen am fertigen Modell
(5 Baustunden)
weiter geht es mit den sonstigen Details...