Nagelung der Rumpfbeplankung der Statenjacht Fredericus |
Genau wie beim Deck wird auch bei der Rumpfbeplankung die Nagelung bzw. Dübel realisiert. Da das Dübeln der Planken etwas zeitaufwändig und recht eintönig ist, wird diese Arbeit schon vor der Beplankung vorbereitet, sodass die jeweils einzelnen Bauphasen damit beendet werden können.
In diesem Fall echte Dübel verwendet und vorher in einem Birnbaumbrettchen einige Dübelreihen mit verschiedenen Hölzern getestet.
Da es sich bei den Dübelhölzern um Stirnholz handelt, muss davon ausgegangen werden, dass sich die Hölzer bei der späteren Konservierung des Rumpfes mit Firnis und Lack vollsaugen werden. Je nach Wirkung der Nachdunklung der Dübel kann ich so die entsprechende Holzart aussuchen:
1. Nussbaum dunkelt durch die Lackierung zu sehr nach und ist sehr präsent,
2. Birnbaum dunkelt moderat nach und hat in etwa denselben Farbton wie das Brettchen,
3. Buche moderat, etwas heller als Birnbaum, behält dabei einen helleren Kernbereich,
4. Linde ähnlich wie Buche, minimal dunkler,
5. Ahorn bleibt relativ hell
Ich entscheide mich für Birnbaum.
Für die Dübelhölzer habe ich 1x1-mm-Vierkantleisten mit einem Zieheisen auf 0,7 mm verjüngt.
Bei diesem Werkzeug handelt es sich um eine Version, speziell für die Holzbearbeitung. Die üblichen preiswerten Angebote in den bekannten Onlineportalen eignen sich nur bedingt, denn sie werden normalerweise im Bereich der Schmuckherstellung genutzt, um z.B. Drähte auszudünnen.
Man erkennt es daran, dass bei Zieheisen für die Holzbearbeitung die Bohrungen nur auf einer Seite eine trichterförmige Öffnung haben und die Gegenseite plan geschliffen ist, quasi die Schneide, die beim Durchziehen den Span vom Holzstab hobelt.
Als Grundlage verwende ich 1x1 mm Leisten, deren Spitze ich vorher anschleife, damit sie besser in das jeweilige Loch im Zieheisen passen.
Um den dünnen Holzstab beim Ziehen besser greifen zu können, benutze ich ein Stück Schleifleinen und ziehe ausschließlich mit der Hand. Auf keinen Fall sollte so etwa wie eine Zange verwendet werden, da diese die Spitze quetscht und beim nächsten Durchzug das Einfädeln in das Zieheisen so gut wie unmöglich macht.
Die Rohlinge schneide ich mir aus einer 1x10 mm Birnbaumleiste zu und verjünge den Holzstab auf 0,7 mm. Auch wenn vereinzelt mit Bruch gerechnet werden muss, ist die Ausbeute ganz ordentlich, ab 0,6 ist mir der Materialschwund einfach zu hoch.
Einsetzen der Dübel
Die Dübel zu setzen ist zeitaufwändig und eine recht eintönige Arbeit, deshalb düble ich immer wieder schon während den einzelnen Phasen der Rumpfbeplankung.
Vorher zeichne ich mir auf den Rumpf Hilfslinien der imaginären Spanten.
Klebestreifen in regelmäßigen Abständen nutze ich als Orientierung beim Anlegen der Plexiglasschablone zum Vorstechen der Dübellöcher, die dann mit einem Drillbohrer gebohrt werden.
Vorstechen deshalb, weil die Löcher der Kunststoffschablone beim direkten Bohren recht schnell ausleiern würde und dann keine gleichbleibenden Abstände der Dübel mehr erreicht werden.
Zum Einkleben nehme ich verdünnten Holzleim, stecke das Dübelholz in die Löcher und kneifen sie mit einer Hautschere ab.
Die Dübelung während der einzelnen Bauabschnitte und...
... nach dem Schleifen des Rumpfes - es wurden 1.600 Dübel verarbeitet.
es geht weiter mit den Laschungen...