Rahen der Statenjacht Fredericus |
Es werden zwei Rahen gefahren.
Die untere Bagienrah ist fest angeschlagen, die obere Topprah wird fliegend gefahren, sprich, sie wird nur dann gesetzt, wenn auch das Segel gefahren wird. Andernfalls wird sie zusammen mit dem Segel unter Deck verstaut, wie hier gut auf der zeitgenössischen Darstellung eines Gemäldes von Jvan Strij zu sehen ist.
An der kleineren Topprah ist das Segel angeschlagen, die größere Bagienrah diente vorwiegend zum Aufspreizen des Toppsegels und Spannen der Toppsegelschoten.
Die recht dünnen Rundhölzer verjünge ich konisch auf der Drechselbank.
In beide Enden bohre ich für die Aufnahme der Körnerspitze mit einem Zentrierbohrer ein Senkloch, denn um Bruch zu vermeiden, bearbeite ich immer nur eine Hälfte der Rah und spann dann um, damit die andere Hälfte bearbeitet werden kann.
Erst für die abschließende Feinarbeiten und Polieren spanne ich die Hölzer über die komplette Länge ein.
Topprah
Für die beiden Nockklampen an den Enden der Rah fräse ich ein Langloch, stecke eine dünne Furnierleiste durch und schleife die Klampen passend.
Für die Mittelklampe fräse ich eine Nut, stecke wiederum ein Furnierrest hinein, fräse das Taugatt und schleife die Klampe in Form.
Durch die gefrästen Durchbrüche und Führungen können solche Kleinteile präzise positioniert und sicher verklebt werden.
Bagienrah
Die Bagienrah ist eine Art Spreizspiere. An den Ende solcher Rahen sind oftmals Verzierungen oder Kugeln angebracht.
Im Fall dieses Schiffstyps werden keine Rahnock resp. Nockklampen benötigt, da an der Rah weder Brassen noch Toppnanten angeschlagen werden und diese Funktionen mehr oder weniger von den Schoten des Toppsegels übernommen werden, deren stehende Parten durch Löcher in der Rah geführt und dort mit einem Stopperknoten fixiert werden.
Auch bei dieser Rah fräse ich eine Nut für die Mittelklampe, klebe in diese ein kurzes Stück Leiste ein, fräse das Taugatt und schleife die Klampe in Form.
Zum Abschluss bohre ich noch die Löcher für die Toppsegelschoten.
die fertigen Rahen
(5 Baustunden)
weiter geht es mit dem stehenden Gut...