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Die ersten Versuche der Herstellung von Schäkeln erfolgte mit einfachsten Mitteln. Außer einer Rundzange wurde kein spezielles Biegewerkzeug benutzt. Dabei trat ein Problem in den Vordergrund: Bei der Serienherstellung konnte nicht gewährleistet werden, dass die ein Schäkel dem anderen glich. Mal war ein Schäkel ein bisschen länger, mal ein wenig kürzer.

Also musste eine entsprechende Biegevorrichtung gebaut werden, um identisch große Schäkel herzustellen.

Dank einer Mini-Fräse von Proxxon konnte dieses Problem gelöst werden.

Dieser Baubericht ist eine Variante der Herstellung von Schäkeln. Sieht man von der Herstellung der Biegevorrichtung ab, wurde für 12 fertige Schäkel folgender Zeitaufwand benötigt:

  • Biegen des Rohmaterials und Verjüngen des Schaftes - 1,5 Std.
  • Schleifarbeiten und Polieren des fertigen Schäkels - 2,5 Std.
  • Herstellen der Schäkelbolzen - 2 Std.
  • Gesamt also gute 6 Stunden = 30 Minuten pro Schäkel, aber immerhin ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Die so gefertigten Schäkel sind durchaus recht belastbar. Ein Belastungsprobe wurde mit einem 10-Liter-Wassereimer durchgeführt.


Literaturverweise:

  • Blöcke und Schäkel im Eigenbau
    Modellwerft 1994/03 Seite 23
    Schiffsmodell 2001/01 Seite 40
  • Schäkel im Schiffsmodellbau
    Modellwerft 1979/03 Seite 154

In die Oberseite eines Aluminium-Werkstücks wurde eine Nut gefräst. Die Maße der Nut entsprechen der Breite und Dicke des Schäkel-Rohmaterials (5 x 1 mm) und der Länge des späteren Schäkels.

Auf der Unterseite wird deckend ebenfalls eine Nut gefräst, jedoch etwas länger als auf der Oberseite

In der Draufsicht sind bei Nuten gut zu sehen.

Auf der Oberseite (kurze Nut) wird eine kleine Platte aufgesetzt und mit der Biegevorrichtung verschraubt.

Anschließend wird mit einem 1,5 mm Bohrer sowohl die Platte als auch die Biegevorrichtung durchbohrt.

  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 

Entsprechende der Länge der kurzen Nut auf der Oberseite wird auf der Unterseite eine schmale Quernut gefräst. Sie dient später zum genauen Abtrennen des Schäkel-Rohlings.

Zu Schluss werden die Biegekanten noch abgerundet.

Die Herstellung der Biegevorrichtung ist damit abgeschlossen. Nun kann mit der Herstellung der Schäkel bekommen werden.

Dazu wird ein Messing-Streifen (5 x 1 mm) in die Biegevorrichtung eingesteckt. Gut zu erkennen: die Abdeckplatte ist etwas kürzer als die Nut. Somit kann man kontrollieren, dass der Messing-Streifen auch richtig eingelegt wurde.

  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 

Der Messing-Streifen wird gebogen und mit einer Trennscheibe auf die richtige Länge gekürzt.

Das fertige Ergebnis.

  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 

Nun wird die Bohrung für die Aufnahme des Schäkelbolzens mit einem 1,5 mm Bohrer gebohrt. Es wird komplett durchgebohrt.

Jetzt durch die Bohrung in die eine Seite der Rohlings ein 2-mm-Gewinde schneiden.

Dann die komplette Biegevorrichtung drehen und die Bohrung auf der Unterseite mit einem 2,2 mm Bohrer erweitern.

  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 

Arbeitsaufwand für 11 Rohlinge ca. 30 Minuten. Gut zu sehen - durch den Einsatz der Biegevorrichtung konnten relativ gleiche Stücke gefertigt werden.

Nun folgt die Feinarbeit.

Hierzu wurde am anderen Ende der Biegevorrichtung eine entsprechende Form heraus gefräst, die es gestattet den Schäkelschaft zu bearbeiten.

Dazu wird der Rohling einfach aufgesetzt und mit einer Schraube fixiert. Nun kann der Schaft mit Hilfe eines Schleifkörpers beschliffen werden. Erst ein Seite, dann den Rohling lösen, umdrehen, wieder verschrauben und die andere Seite bearbeiten.

Natürlich kann das Ganze auch in die Fräsmaschine eingespannt werden.

  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 

Die fertigen Schäkel nach dem Verschleifen mittels Minibohrmaschine und Schleifkörper.

Herstellung des Schäkelbolzens: Auf ein Messingrohr wird ein 2-mm-Gewinde geschnitten, nur so viel, dass das Bolzen festgeschraubt werden kann. Warum ich eine Messingrohr genommen habe, dazu komme ich später.

Der Bolzen wird bündig mittels Trennscheibe abgeschnitten.

  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 

Der Schäkelbolzen bekommt nun sein Auge. Hier tricksen wir ein bisschen und nutzen im Fachhandel erhältliche Augbolzen oder Handlaufdurchzug.

Dieses Kleinteil wird beidseitig abgeflacht und in den Bolzen eingelötet. Deshalb auch ein Messingröhrchen als Bolzen.

  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
  • Schäkel mit Biegevorrichtung 

Verschraubt man nun den fertigen Bolzen mit dem Schäkel, hat man ein perfektes Ergebnis.

Hier das fertige Ergebnis eines Samstag-Nachmittags.

  • Schäkel mit Biegevorrichtung 
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