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Da die Schotansteuerung aller Segel unter Deck montiert ist, hat man im Fahrbetrieb keinerlei Kontrolle, ob die Schoten auch ordnungsgemäß auf die Windentrommel aufgewickelt werden.

Also muss realisiert werden, dass auf den Schoten immer eine gewisse Spannung anliegt, um Wuhling oder ein Abspringen von der Seiltrommel zu vermeiden.

Die Kraft der Segelwinden ist so groß, dass es ohne weiteres zu Zerstörungen des Innenlebens kommen kann, wenn sich die gelöste Schot verhakt oder im schlimmsten Fall zur Zerstörung der Winde selber.

Eine Variante wäre die Spannung mit einem Gummiband. Diese kann jedoch nur für Segel mit einem Baum verwendet werden, da die Schot entweder lose gegeben oder angezogen wird. Für Umlaufschoten der baumlosen Vorsegel, kann das Prinzip nicht verwendet werden.

Die Verwendung eines Gummibandes hat auch den Nachteil, dass die Spannung nicht konstant ist, da sie sich erhöht, wenn die Schot auf die Winde aufgewickelt wird und es so zu einer Belastung der Winde und erhöhtem Stromverbrauch führt, gerade wenn lange Schotwege benötigt und keine selbstsperrende Winden genutzt werden. Es muss auch gewährleistet sein, dass das Gummiband immer noch Spannung hat, wenn die Schot komplett abgewickelt ist. Dazu gehört entsprechender Platz, hier muss gut und gerne ein Drittel zum kompletten Schotweg dazu gerechnet werden. Ein Möglichkeit wäre, das Gummiband selber noch einmal mit einem Umlenkblock in die Gegenrichtung zu führen. In letzter Instanz muss man auch damit rechnen, dass Gummi bei Einwirkung von Feuchtigkeit spröde wird und öfters ausgetauscht werden muss. Als gut hat sich sog. Hutgummi erwiesen. Dieser ist mit ebenfalls wie die im Modellbauhandel erhältlichen Gummis mit Stoff ummantelt, jedoch und ist er etwas dickerer.

Spannung mit einem Gummifaden

So kann die Spannung der Schotleine mit einem Gummifaden gelöst werden:

  • Spannung mit einem Gummifaden 

Wie schon erwähnt, kann des Gummiband nicht bei der Schotführung für baumlose Segel verwendet werden, da jeweils der anziehende und lose gebende Part der Schot gebraucht werden. Deswegen habe ich bisher eine Zugfeder direkt an der Schot befestigt. Ein weitere Möglichkeit wäre, die Befestigung einer Zugfeder am Umlenkblock. In beiden Fällen kann es zu Problemen kommen. Ist die Feder zu schwach, zieht sie sich auseinander und die Spannung ist nicht mehr gewährleistet.

Spannung mit einer Druckfeder

Um Probleme mit dem Gummi zu vermeiden, kann man mit einer Druckfeder zu arbeiten, ähnlich wie das Prinzip eines Stoßdämpfers. Die Belastung der Feder kann auf jeden Fall nicht dazu führen, dass diese "ausleiert". Auch kann diese Druckfeder wesentlich "weicher" sein, als eine entsprechende Zugfeder. Dieses ist dann natürlich wieder materialschonender. Das Prinzip des Funktionsaufbaus kann man der Skizze entnehmen.

  • Spannung mit einer Druckfeder 

Bei meiner Konstruktion habe ich so einen Federweg von ca. 2 cm, der vollkommen ausreichend ist.

Handelsübliche Gabelköpfe haben einen kleinen Splint. Diesen habe ich entfernt, die Löcher aufgebohrt und mit einer 2 mm Schraube mit Mutter versehen. So ist gewährleistet, dass der Umlenkblock nicht "abspringen" kann. Zusätzlich habe ich zwischen die beiden Gabeln noch eine Abstandshülse gesetzt. So ist gewährleistet, dass der Gabelkopf nicht "zugeschraubt" werden kann und der Schäkel des Blocks beweglich bleibt.

Die Kontermutter am einen Ende der 2 mm Gewindestange wird mit etwas Sekundenkleber fixiert und ist dadurch fast unlösbar. Auf die Gewindestange kommt dann eine Unterlegscheibe, die Messinghülse und darüber der Feder. Das Ganze wird dann in die Halterung auf der Querstrebe eingesetzt. Noch eine U-Scheibe, die verhindert, dass sich der Gabelkopf in der Führung der Halterung verklemmt. Nun alles zusammenschrauben und mit einem kleinen Maulschlüssel mit der Kontermutter festziehen. Darauf achten, dass die Führung in der Halterung einen ausreichenden Durchmesser hat, damit die Messinghülse leicht gleiten kann.

Wichtig wäre noch zu bemerken, dass der Schotspanner für die Segel mit Baum, wie z.B. das Großsegel, auf der Seite des nicht belasteten Parts und nicht auf der Seite des belasteten Parts installiert wird, da hier weniger Kräfte wirken. Ein bisschen kompliziert, aber die Skizze veranschaulicht das Problem.

Einsatz bei Segeln mit Baum

Wichtig wäre noch zu bemerken, dass der Schotspanner für die Segel mit Baum, wie z.B. das Großsegel, auf der Seite des nicht belasteten Parts und nicht auf der Seite des belasteten Parts installiert wird, da hier weniger Kräfte wirken. Ein bisschen kompliziert, aber die Skizze veranschaulicht das Problem.

  • Einsatz bei Segeln mit Baum 

Einsatz als sog. Umlaufschot

Bei der Umlaufschot der beiden baumlosen Vorsegel wirken wesentlich weniger Kräfte auf die Segel, da diese von der Fläche her erheblich kleiner sind als beispielsweise das Großsegel. Aber auch hier gibt es einen belasteten (rote Linie) und nicht belasteten (blaue Linie) Part. Wobei die Belastung immer auf der Seite auftritt, an dem die Schot dichtgeholt wird.

  • Einsatz als sog. Umlaufschot 

Man sieht, dass es sich hier um ein ganz einfaches aber effektives und sicheres System handelt, welches noch dazu fast wartungsfrei ist. Wenn man nun noch die ganze Konstruktion ein wenig einfettet, kann man auch davon ausgehen, dass die Feder nicht rostet.

 
1. Gabelkopf
2. Unterlegscheibe
3. 2-mm-Gewindestange
4. Führungshülse
5. Druckfeder
6. Unterlegscheibe
7. Kontermutter
  • im zusammengebauten Zustand 
    im zusammengebauten Zustand
  • eingebaut 
    eingebaut
  • unter Spannung 
    unter Spannung

Literaturverweise:

  • Elektronische Schotsicherung bei Modellsegelyachten
    Modellbau heute 1971/01 Seite 9
  • Optimale Schotführung - Grundsätzliche Überlegungen zu Möglichkeiten der
    Schotführung auf Modellsegelyachten
    Schiffsmodell 1984/08 Seite 10
  • Optimierte und verbesserte Schotführung
    Schiffsmodell 1983/09 Seite 471
    Schiffsmodell 1986/01 Seite 22
  • Technik für Segelmodelle
    Modellwerft 2002/02 Seite 58
    Modellwerft 2002/03 Seite 64

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