Deckssprung und Balkenbucht |
Als Deckssprung bezeichnet man den gekrümmten Verlauf des Decks in Längsrichtung des Schiffes. Diese Wölbung läuft i.d.R. konkav (positiv), sodass Bug und Heck höher liegen als das Mittelteil.
Als Balkenbucht bezeichnet man die Wölbung des Decks querschiffs und dient dazu, damit Wasser schnell zu den Seiten ablaufen kann.
Im Fall, dass ein Deck außerhalb des Rumpfes angefertigt wird, wie beim Projekt der Statenjacht Fredericus, fertig man sich zuerst eine Unterdeckskonstruktion an.
Dazu stellt man die Decksbalken mit Balkenbucht am besten mit der Methode der Formverleimung her, um eine stabile gleichmäßige Biegung aller Balken gewährleisten zu können.
Aus dem Bauplan wird eine entsprechende Schablone ausgedruckt und laminiert diese in Folie. So wird das Festkleben der Leisten auf der Schablone verhindert.
Die Schablone klebt man mit doppelseitigem Klebeband auf ein Brettchen und setzt in gleichmäßigen Abständen Nägel entlang der Biegung.
So können zwei bis drei Leisten zu einem Paket zusammenklebt und in der benötigen Form fixiert werden, bis der Kleber ausgehärtet ist.
Zur Balkenbucht kommt nun der Decksprung hinzu.
Dazu werden unter die Decksbalken Abstandshölzer geklebt, in die man vorher zwei Nuten für Stringer eingearbeitet hat. Die Höhe der Abstände entnimmt man dem Bauplan.
Aus den Decksbalken fertigt man sich einen Decksunterbau, eine Art Gitterkonstruktion.
Auf dem Planausdruck von der Draufsicht des Decks werden die Balkenhölzer angepasst und ausgerichtet, im vorderen Bereich gestrakt, auf die Stringer geklebt und noch einmal seitlich mit Leisten stabilisiert.
Dann wird das Gerüst mit 0,6-mm-Sperrholzstreifen beklebt.
Da sich das Sperrholz nur in einer Ebene biegen lässt, schneidet man die Streifen so zu, dass sie quer mit der Balkenbucht gebogen werden können, in der Breite von der Mitte eines Decksbalken zur Mitte des nächsten.
Man klebt die einzelnen Streifen über die Balkenabstände, und um dabei das Verziehen der Unterdeckskonstruktion zu vermeiden, fixiert man alles auf einer starke Holzleiste auf der Unterseite mit Klammern an den Stringern.
Gut zu erkennen sind jetzt Deckssprung und Balkenbucht.
Nach Abschluss der Arbeiten an diesem sog. Unterdeck, folgt die Beplankung.
Durch die relativ schmalen Sperrholzstreifen entsteht ein nahezu flüssiger Verlauf des Sprungs ohne nennenswerten Abstufen an den Klebenähten, die, falls vorhanden, nach der dem Schleifen der Beplankung dann komplett verschwunden sind.