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Leinen aufschießen |
Es gibt diverse Stellen, an denen Taue aufgewickelt oder in Schlaufen/Buchten zusammengelegt werden müssen. Das ist oftmals an Belegnägeln, Klampen, Betingen, Knechten oder Kanonen der Fall.
Man spricht vom Aufschießen einer Leine.
Belegen von Klampen
Um das an allen Belegstellen gleichmäßig realisieren zu können, nutze ich eine kleine "Montagehilfe" in Form eines Winkels mit einer kleinen Nase.
Die Leine wird hier z.B. um eine Klampe gelegt und die Bilder verdeutlichen die Handhabung.
Damit die Leinen wie im Original schön nach unten hängen, ihre Position und natürliches Look & Feel beibehalten, werden die Taue noch mit dünnflüssigem Lack oder Ballenmattierung versteift und fixiert.
Der dünne Lack zieht gut in die Faser ein und es wird der Eindruck von Plastik vermieden, der bei Sekundenkleber oder Holzleim oftmals hinterlassen wird.
Das Bunschen
Oft wird mit dem losen Ende eine "Seilschnecke" gelegt, eine sog. Flämische Scheibe, was durchaus für repräsentative Zwecke angewendet wird. Bei einem gefechtsbereiten Geschütz wird jedoch der Leinenüberschuss der Seitentaljen in Buchten gelegt. Ein interessantes Video über die Ausbildung an einem Geschütz auf der USS Constitution zeigt, wie mit den Taljen der Kanonen gearbeitet wird: Gun Drill aboard USS Constitution
Das Aufschießen der Taue, das sog. Bunschen, direkt neben Kanonen ist etwas nervig und wieder recht zeitaufwändig. Deshalb klebe ich das Ende des laufenden Parts mit Sekundenkleber am Deck fest, kürze das Tau und lege die Buchten einfachheitshalber sozusagen außenbords.
Hierfür habe ich ein Sperrholzrest mit Polystyrol beschichtet, in diese Platte zwei kurze Messingstifte eingeklebt und an der Stirnseite einen kleine Spalt eingesägt.
Dort klemme ich ein Ende das Taus ein, wickle es um die Messingstifte und tränke es mit Ballenmattierung.
Nach dem Trocknen nehme ich es von der Vorrichtung und schneide aus dem Knäuel die notwendige Menge für drei Buchten ab, lege diese über das Ende des Taljenläufer und klebe es vorsichtig mit einer geringen Menge Sekundenkleber auf das Deck.
Das Aufschießen als Bunsch wird recht oft genutzt.
Auch ganz sinnvoll beim Betakeln von Segeln, um Taue vorübergehend zu "parken", damit lose Enden nicht die weitere Takelarbeiten behindern.
Ganz nützlich hat sich ein Rundholz mit einer gefrästen Nut erwiesen.
Das lose Ende eines Taus wird, nicht komplett, um das Rundholz gewickelt.
Der Rest kann nun unten den Wicklung durchgeführt werden, um mit mehreren halben Schlägen ein Leinenbündel zu binden.
Wird das Segel später am Mast befestigt, werden die Wicklungen dann nach Bedarf einfach wieder entknotet.
Der Vorteil bei der Arbeit mit dem Rundholz, die Buchten können sauber und gleichmäßig auch direkt am Modell gelegt werden, wie hier an den folgenden Beispielen zu sehen ist.
Aufschießen von Tauen an Nagelbänken
An Belegstellen und Nagelbänken wird das Tauwerk in Schlaufen als "Bunsch" so verstaut, dass es für die Benutzung sofort wieder einsatzbereit ist.
Dabei wird die Belegstelle nicht von dem kompletten Tau "umwickelt", sondern mehrere (hängende) Schlaufen des Bunsches von einer einzelnen Schlaufe gehalten, die über den Belegnagel gelegt wird.
Durch diese Art des Aufschießens wird sichergestellt, dass mehrere eng nebeneinander liegende Belegstellen genutzt werden können.
Beim Auftakeln eines Standmodells ist es einfacher, die Bunschen nachträglich anzubringen und außerhalb des Modell herzustellen.
Wie dieses Aufschießen der Taue realisiert werden kann, findet man im Thema: Bunschen in Serie
Der Artikel ist beim Bau der Fregatte Berlin entstanden.