Scheibgatten ohne Scheiben |
In Knechten sind oftmals ein oder mehrere Durchbrüche eingearbeitet, in denen Scheiben zur Führung oder Umlenkungen von Tauen genutzt werden.
Hat man passende Scheiben zur Hand, kann diese Funktion wie im Original nachbildet werden.
Oftmals sind Messing- oder Holzscheiben aus dem Modellbauhandel etwas zu dick, sodass diese selbst anfertigt werden müssen. Man kann aber auch einen anderen Weg gehen und die Scheiben lediglich imitieren, denn echt oder Imitat, wenn das Tau durch die Gatten geschoren wurde, ist davon nicht mehr viel zu sehen.
Am einfachsten kann so etwas mit einer Fräse realisiert werden.
Dazu bohrt man mittig in das Knechtholz durchgehend zwei Löcher, im Abstand der Länge des späteren Scheibgatts.
An jeder Bohrung wird etwas versetzt der Bohrer/Fräser noch einmal abgesetzt, dass man ein sog. Langloch erhält und abschließend auf beiden Seiten des Knechtes diese beiden Löcher mit einer Nut verbinden.
Es sieht jetzt fast so aus, als hätte man eine Scheibe. Nur noch mit einem kleinen Messingstift als Scheibenachse einsetzen.
Führt man nun das Tauch durch die Bohrung, ist dieses kleine "Schummelei" nicht mehr zu erkennen.
Das Prinzip solcher Scheibgatten-Fakes lassen sich auch in dünnen Spieren realisieren.
Hier wird die "Laufseite" der Scheibe zusätzlich halbrund mit einem Kugelfräser ausgearbeitet und mit einem Bohrer an den Löchern wie mit einer Reibahle ausgerundet, sodass quasi die Form einer runden Scheibe geschliffen wird. Die Scheibenachse, mit einer Niet oder Rundkopf-Messingnagel, gehört immer dazu.