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Bei dem Bau eines klassischen Segelkutters mit ca. 20 kg Verdrängung stand ich vor dem Problem, ein Ruder zu bauen, was einmal so stabil gelagert sein musste, um die auftretenden Kräfte zu kompensieren und trotzdem keine sichtbare 'Verschraubung außerhalb des Rumpfes aufwies. Das Ruder sollte in einer Art Ruderhacke in der Verlängerung des Achterstevens gelagert werden, ähnlich wie es z.B. auf dem ersten Bild zu sehen ist.

Dann stand ich aber vor dem Problem, wie kann ich das Ruder für Wartungsarbeiten oder bei Schäden möglichst leicht entfernen und wieder einbauen, denn schließlich ist es ja am unteren Teil fest fixiert.

Hier ein möglicher Lösungsansatz:

Ist ein Ruder in einer Ruderhacke gelagert, kann es für Wartungsarbeiten nur nach oben herausgezogen werden.

Ich fertigte für den Ruderkoker eine Art ''Fundament'' mit Deckel.

Die zwei Teile des Ruderkokers im Rohbau.

Beide Teile bestehen aus Kunststoff und wurden passgerecht ausgefräst, können aber auch aus mehreren Kunststoffplatten geklebt werden.

Auf das Fundament (links), das später in den Rumpf eingeklebt wird, wurde eine Dichtung (gelb) aus einem Gummihandschuh aufgeklebt.

Rechts zu sehen, die später Abdeckplatte zur Aufnahme des Ruderkokers.

Das Fundament der Ruderkokerhalterung ist eingeklebt und zusätzlich mit Feinspachtel wasserdicht versiegelt.

Oben auf der Abdeckplatte ist schon der Koker eingeklebt. Die Bohrungen für die Verschraubung sind zu sehen.

  • Ruderhacke beim Original 
    Ruderhacke beim Original
  • Halterung des Ruderkokers 
    Halterung des Ruderkokers
  • Der eingebaute Ruderkoker 
    Der eingebaute Ruderkoker

Ausrichten des Ruderkokers

Um eine genaue und fluchtende Position des Ruderkokers und der unteren Ruderhalterung zu erreichen, wurde kurzerhand ein entsprechend langes Messingrohr benutzt.

Dabei passierte ein Missgeschick, denn es brach ein kleines Stück des hinteren Ende vom Kiels ab, was aber später wieder problemlos verspachtelt wurde.

Sowohl oben in der Kokerhalterung wie auch unten am Kiel wurde das Messingrohr verklebt.

Nach dem Aushärten wurde das Rohr unten einfach mit einer kleinen Trennscheibe abgeschnitten und sauber plangeschliffen.

Durch die ausbaubare Kokerhalterung wurde alles andere nach oben rausgezogen und so konnte der Rest des Messingrohrs abgeschnitten werden.

Die reparierte Ruderhacke mit dem eingeharzten Stück Messingröhrchen. Das Ruder ist eingesteckt.

  • wartungsfreundliches Ruder 
  • wartungsfreundliches Ruder 

So lässt sich der Ruderkoker entfernen

wartungsfreundliches Ruder

Um für Wartungsarbeiten das Ruder entfernen zu können, kann die komplette obere Halterung des Ruders, samt Ruderkoker ausgebaut werden.

Der untere Teil der Ruderachse, das Stück, was unten in der Ruderhacke steckt, ist nur etwa 5 mm lang. Hat man den ''Ruderkokerdeckel'' entfernt, genügt ein kurzes Anheben des Ruders, um es aus der Ruderhacke zu heben und schon kann man es problemlos nach unten rausziehen.

Die Durchführung im Rumpf ist oval gehalten und hat etwa die Breite der Ruderachse, vereinfacht aber das Herausnehmen des Ruders, da es sich beim Rausziehen leicht nach hinten neigen lässt.

Durch die o.g. Gummidichtung und die Verschraubung des Deckels, ist die Konstruktion komplett dicht. Es genügt nun noch eine leichte Fettung des Kokers, um ein ''Ansaugen'' von Wasser zu verhindern. Die Rumpföffnung und das Ende des Kokers liegen oberhalb der Wasserlinie, sodass eine Eindringen von Wasser nur bei längerer und extremer Schräglage zu befürchten wäre, auch dann nur bei ungefettetem Koker.

Halterung der Rudermaschine

wartungsfreundliches Ruder

Nach dem Einbau der kompletten Ruderanlage wurde eine entsprechende Position für die Rudermaschine gesucht.

Durch die sehr schräg nach hinten stehende Ruderachse ein wenig problematisch, bis diese Idee verwirklicht wurde.

Nun kann die komplette Ruderanlage samt Rudermaschine ausgebaut werden.

Etwas peinlich, die verunglückte Verschraubung am Ruderhebel, ist aber zu diesem Zeitpunkt noch eine provisorische Lösung.

Gut zu erkennen auch die Befestigung der Ruderstange an der Rudermaschine. Hierfür wurde ein sog. Abstandshalter für Motherboards aus dem Computerbedarf genutzt.

Vorteil - der untere Teil hat ein Gewinde wie eine Schraube und zusätzlich oben ein Innengewinde. Beides M3. Nur noch ein kleines Loch für die Durchführung der Ruderstange bohren. Somit kann diese problemlos arretiert werden. Hervorragend auch für die spätere Feintrimmung.

Wie gut zuerkennen, konnte die Rudermaschine so angebracht werden, dass die Drehachse des Servos in einer gedachten verlängerten Linie genau parallel zur Ruderachse verläuft. Trotz des mehrfach gebogenen Anlenkgestänges wird die Kraft des Servos ohne Probleme direkt auf das Ruderhorn übertragen.

Für die späteren Wartungsarbeiten reichte dann diese kleine Decksöffnung problemlos aus.

Auf dieser Öffnung wurde später das Steuerradhäuschen gesetzt, mit abnehmbarem Deckel. Diese Öffnung ist dann gerade groß genug, um die Schrauben zu lösen.

Zum Auseinandernehmen der Konstruktion, muss man durch die große Decksöffnung nach hinten greifen, hat aber durch die kleine Öffnung hinten gute Einsicht.

  • wartungsfreundliches Ruder 
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