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Der sog. S-Schlag, ist die quer verlaufenden Biegung einer Leiste, zusätzlich zur Biegung in Längsrichtung, quasi eine Krümmung über die "hohe Kante"

Ist die Rumpfbeplankung von relativ geraden Flächen, wie z.B. am Schanzkleid, noch recht einfach, zieht sich der Verlauf der Plankengänge durch eine starke Krümmung am Rumpf nach oben. Das macht sich speziell am Bugbereich von völligen Rümpfen bemerkbar.

S-Schlag

Das Problem würde mit jedem weiteren Plankengang immer ausgeprägter. Irgendwann laufen die Leisten dann automatisch nicht mehr auf den Kiel, sondern stoßen gegen die Unterseite des Bergholzes. Auf dem Bild wird der falsche Verlauf durch die blauen Linien verdeutlicht.

Zur Biegung in Richtung Vordersteven kommt eine weitere Krümmungsebene in Richtung Kiel bzw. Unterboden hinzu, in der die Leiste zusätzlich seitlich gebogen werden muss, um korrekt auf den Vordersteven aufzulaufen, so wie es die roten Linien zeigen.

Die Leiste erhält durch diese Biegung einen sog. S-Schlag, der die Krümmung ausgleicht.

Für die Beplankung von Originalschiffen wurden dafür extra krumm gewachsene Bäume verwendet.

In Modellplänen sind manchmal Abwicklungen der Planken gezeichnet, sodass man sich die Leisten aus einem dünnen Brettchen zuschneiden kann.

Hat man diese Abwicklungen nicht zu Hand, kann auch mit gerade verlaufenden Leisten gearbeitet werden. Zum Anpassen an die Konturen nutzt man eine sog. Formspitze. Damit drückt/bügelt man die Unterkante der Leiste formschlüssig an den Rumpf, um den gewünschten Verlauf zu erreichen.

  • S-Schlag 
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Dieser Artikel ist beim Bau des Statenjacht Fredericus entstanden.


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