Spitzenweite der Drechselbank verlängern |
Immer wieder müssen Rundhölzer auf Maß geschliffen werden, oftmals auch noch konisch verjüngend so wie Masten und Rahen.
Anfangs erledigt man das mit einer Bohrmaschine oder einem Akkuschrauber, aber irgendwann nervt es und man möchte beide Hände zum Arbeiten frei haben und auch genau die Maße produzieren, die benötigt werden.
Auch die Geräuschentwicklung der Bohrgeräte ist nicht zu unterschätzen und kann extrem stören.
Spätestens dann lohnt sich die Anschaffung einer kleinen Drechselbank, wie die DB 250 von Proxxon.
Nicht im Lieferumfang enthalten, aber empfehlenswert sind Bohrfutter mit Pinole und Dreibackfutter.
Am besten man montiert die Maschine auf einem Holzbrett, dann kann die Maschine notfalls an der Werkbank festgeklemmt werden.
Spitzenweite verlängern
Normal hat man eine Spitzenweite von etwas mehr als 21 cm, was allerdings manchmal zu kurz sein kann.
Es gibt eine recht einfache Möglichkeit des Umbaus, um auf eine Spitzenweite von bis zu 65 cm zu kommen und auch mal längere Spieren bearbeiten zu können.
Dazu besorgt man sich bei Proxxon ein zweites Maschinenbett, das gibt es recht preiswert als Ersatzteil beim Hersteller unter der Teilenummer 27020-31.
Für einen temporären Umbau befestigt man das Ersatzbett auf einem zweiten Holzbrett, das so lang sein muss, dass die Maschine daneben montiert werden kann.
Man demontiert die komplette Maschine von ihrem Arbeitsbrett und entfernt rechts die schwarze Abdeckkappe.
In das Ersatzbett habe ich ein 10x10 mm Kunststoffprofil in die Führung auf der Unterseite geschoben, sodass ich beide Betten fluchtend zusammenstecken kann, es funktioniert aber auch ohne.
Nun hat man quasi die dreifache Spitzenweite.
Ob man je die komplette Länge nutzen wird, sei dahingestellt, aber ich hatte schon Werkstücke, da fehlten gerade mal 20 mm Spitzenweite. Mit der üblichen Weite hätte ich das Werkstück nicht bearbeiten können.
Allerdings, verlängert man die Maschine auf die komplette Länge des Ersatzbettes, muss auch mindestens 1 Meter Platz auf der Werkbank vorhanden sein, resp. Stauplatz bei Nichtbenutzung.
Bei eher beengten Platzverhältnissen kommt dann nur eine vorübergehende Komplettmontage in Frage, die nach der Benutzung wieder auseinandergebaut werden muss.
Alternativ stückelt man das Ersatzbett und verlängert das Standardbett nur um einige Zentimeter, optimal auf die Verhältnisse der Modellwerft angepasst.
Bei einer Verlängerung um 17 cm und erreicht man so eine maximale Spitzenweite von 40 cm. Das sollte aus der Erfahrung heraus für die meisten Anwendungen erst einmal genügen und die komplette Breite von etwa eine halben Meter dürfte gut handelbar sein, ohne ständig umbauen zu müssen.
Bei Bedarf kann das Bett dann mit dem Reststück immer noch verlängert werden.
Noch ein Tipp zum Zentrieren des Werkstücks.
Aus dem Bereich der Drehmaschinen kennt man Zentrierbohrer, die sind auch an der Drechselmaschine hilfreich, um z.B. ein mittiges Loch für die mitlaufende Körnerspitze zu bohren.
Dazu spannt man das Werkstück so ein, dass es bündig mit der Spannzange oder dem Backenfutter abschließt und bohrt eine kleine Senkbohrung. Diese Bohrer sind selbst bei 1 mm so stabil ausgeführt, dass sie beim Arbeiten nicht auslaufen.
Jetzt kann das Werkzug zum Drechseln eingespannt und mit der Körnerspitze exakt mittig angesetzt werden.