Teilapparat |
Zum Realisieren symmetrisch kreisförmiger Bearbeitungen kann der kleine Teilapparat von Proxxon genutzt werden. Zusätzlich wird eine Ständerbohrmaschine oder Fräse vorausgesetzt, auf deren Arbeitstisch der Teilapparat aufgespannt werden muss.
Bei einem Teilapparat handelt es sich um eine Vorrichtung zum winkelgenauen Positionieren und Weiterdrehen eines Werkstücks, um so gleichmäßig verteilte Bearbeitungen ausführen zu können.
Je kleiner die Details sind, umso schwieriger wird die Umsetzung ohne technische Hilfe.
Er hat zwei Aufstellflächen zur Montage auf dem Arbeitstisch - parallel zur Arbeitsfläche der Maschine und rechtwinklig hochkant zum horizontalen Spannen des Werkstücks.
Zur Aufnahme des Werkstücks ist der Teilapparat mit einem Dreibackenfutter ausgestattet.
Noniusskala
Durch eine seitliche Öffnung ist die Messskala auf dem Futter und Noniusskala auf der Grundplatte zu erkennen, mit denen eine gradgenaue Verstellung möglich ist und so 360 Einzelschritte durchgeführt können.
Auf der Messskala ist die Gradeinstellung in 5°-Schritten und auf dem Nonius 5 Striche mit den Zahlen 0 bis 4 eingraviert.
Beginnend mit der 0 auf der Messskala des Futters über der 0er-Markierung auf dem Nonius, muss der nächste Teilstrich der Messskala deckungsgleich bis zur 1er-Markierung des Nonius gedreht werden, um das Werkstück um 1° zu drehen.
Eine weitere Grad-Verstellung erfolgt, wenn der folgende Skalenstrich deckungsgleich mit der 2er-Markierung auf dem Nonius ist, usw., bis der erste Skalenstrich nach der 0 auf dem Futter über der 0 auf dem Nonius steht.
Dann ist eine Verstellung um 5° erreicht.
waagerechte Nutzung
Wie hier in diesem Fall, in dem eine aufgenagelte Metallplatte an einem Seitenschwert realisiert werden sollte.
Für diese Eisenplatte nehme ich Messingplättchen, die ich an einem Spanndorn befestige und so die sechs symmetrisch angeordnete Löcher bohren konnte.
Mit dem Spanndorn und der Handbohrmaschine wurden die Messingplättchen abschließend rund geschliffen und können so mit kleinen Nägeln auf dem Schwert befestigt werden.
Nicht nur symmetrisch verteilte Bohrungen, auch mittige Bohrung oder das Einarbeiten von Kerben mit einem Scheibenfräser in Rundhölzer sind problemlos möglich.
zentrierte Bohrungen
Da ein Werkstück genau senkrecht in den Teilapparat eingespannt werden kann, lassen sich zentrierte Bohrung sehr gut realisieren.
Dazu wird der Arbeitstisch mit dem Teilapparat mit Hilfe eines eingespannten dünnen Bohrers exakt zentriert.
Dann kann das Werkstück in den Teilapparat und der notwendige Bohrer eingespannt und gebohrt werden.
senkrechte Nutzung
Ein Beispiel für die Bearbeitung eines waagerecht eingespannten Werkstücks, hier im Beispiel die Welle eines Gangspills.
Es müssen Führungen für die Spillrippen und viereckige Spakengatten eingearbeitet werden
schräge Bearbeitung
Die Trommeln eines Bratspills sollen symmetrisch achteckig und nach außen verjüngend aus einem Rundholz gefräst werden.
Dazu wird der Teilapparat mit dem gewünschten Winkel auf dem Kreuztisch gespannt, um so mittels horizontaler Verstellung des Arbeitstisches schräg fräsen zu können.
Zahnungen fräsen
In diesem Fall ein sog. Pallenkranz gefräst werden.
Der Kranz selbst, hier bei einem Symbolfoto, ist ähnlich wie ein Zahnrad aufgebaut, nur mit "schrägen" Zähnen mit einer flachen und einer steilen Kante, die exakt symmetrisch mit dem Teilapparat in ein Stück Rundholz gefräst werden können, wobei der Fräser dabei leicht außermittig über das Rundholz geführt wird.
Rundfräsen
Ist eine Drehmaschine nicht zur Hand, können mit einem Teilapparat auch Rundteile angefertigt werden. In diesem Fall eine Holzscheibe, die grob rund vorgefräst und abschließend in der Handbohrmaschine auf Maß gebracht wurde.
Keepen einarbeiten
In Eselshäupter mussten an der Oberseite jeweils die Keepen für die Taue der Rahfallen eingearbeitet werden.
Das Eselshaupt hat im Längsschnitt etwa die Form eines Halbkreises, dessen Mittelpunkt knapp über der Unterkante des Eselshaupts liegt. Deshalb habe ich mir eine Art Haltevorrichtung angefertigt, auf die ich das Eselshaupt mit doppelseitigem Klebeband fixieren, in den Teilapparat einspannen und dann die Keep relativ einfach einfräsen konnte.
Propellernabe
Eine weiteres typisches Bearbeitungsbeispiel ist das Fräsen eines Sechskants auf eine Propellernabe