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Auf allen Relingen sind Belegstellen des laufendes Gutes zu finden. Dafür werden Belegnägel in den Handlauf gesteckt.

Ich habe mir eine Bohrschablone angefertigt, die einerseits eine Anschlagleiste für die Außenkante des Handlaufs hat und andererseits eine Zunge, die genau zwischen zwei Relingstützen passt. So kann ich sicherstellen, dass ich mittig im Handlauf in der Mitte zwischen den Stützen bohren kann.

  • Bohrhilfe mit Anschlagsleiste hilft beim mittigen Bohren 
  • Bohrschablone 

Im ersten Schritt habe ich die Bohrlöcher mittels der Schablone nur angerissen, geprüft ob die Position passt und dann erst gebohrt.

Um Beschädigung der Sockelleiste zu vermeiden, habe ich beim Bohren ein kleines Holzstück zum Schutz unter den Handlauf gehalten.

  • Bohrlöcher werden erst nur markiert 
  • markierte Bohrlöcher 
  • Bohren der Löcher mit Schutz der Sockelleiste 

Sämtliche Relingstützen haben denselben Abstand zueinander. Bei den geraden achteren Relingen konnte ich die Position jeweils aller Bohrungen in einem Schritt markieren. Am gebogenen Handlauf der Back habe ich die Schablone mit der Zunge immer erst zwischen die nächsten beiden Stützen umgesetzt.

Die Belegnägel aus Messing mussten minimal gekürzt werden.

Um bei allen Nägeln dieselbe Länge zu erreichen, habe ich ein Stück Rundholz mittig mit der notwendigen Tiefe angebohrt, den Nagel in die Bohrung gesteckt und am Tellerschleifer abgeschliffen, immer so viel, dass die Schleifhilfe selbst nicht geschliffen wurden.

Das Loch in der Schleifhilfe hatte 1/10 mehr Durchmesser als der Belegnagel, so fiel dieser von selbst wieder heraus und ersparte mir Fummelei mit Rausfädeln.

  • Bohren der Schleifhilfe zum Kürzen der Belegnägel 
  • Belegnagel einstecken 
  • Überstand am Schleifteller entfernen 

Sämtliche Relingstützen haben denselben Abstand zueinander. Bei den geraden achteren Relingen konnte ich die Position jeweils aller Bohrungen in einem Schritt markieren. Am gekrümmten Handlauf der Back habe ich die Schablone mit der Zunge immer erst zwischen die nächsten beiden Stützen umgesetzt.

Die Belegnägel sind zugekauft und passen gut zur Modellgröße, wie man beim Vergleich mit dem Maßstabsmännchen erkennen kann.

  • Belegnägel am Kampanjedeck 
  • Belegnägel an der Back 
  • die Größe der Belegnägel passt gut zum Maßstab 
  • die Größe der Belegnägel passt gut zum Maßstab 

Belegstellen vor dem Kampanjedeck

Nach BP sind in der Reling vor dem Kampanjedeck Belegstellen eingezeichnet, die bei näherer Betrachtung und Verwendung des Maßstabsmännchens nicht erreichbar wären, da sie maßstäblich etwas mehr als 2 m über Deck liegen.

Bei allen mir bekannten Berlin-Modellen sind allerdings dort die Leinen schön sauber an den Belegstellen aufgeschossen, keiner kann mir aber sagen wie sie dort hinkommen.

  • Quelle: Risse von Schiffen des 16./17. Jahrhunderts, Hinstorff Verlag 
  • die Reling wäre vom Deck aus nicht zu erreichen 
Quelle: Historische Schiffsmodelle, Wolfram zu Mondfeld

Fündig wurde ich zufällig bei MF.

Eine eher unscheinbare Zeichnung mit maritimen Begriffserläuterungen und allgemeinen Messpunkten eines Schiffsrumpfes zeigt die Draufsicht der Berlin, die ich bis dahin komplett übersehen hatte. Der Autor hat das Kampanjedeck einfach verlängert gezeichnet und so den Fehler des Plans der Berlin von MS korrigiert. Wenn man die anderen Pläne von MS genauer betrachtet, hat MF möglicherweise Anleihen vom Plan der Fleute Derfflinger von 1675 genommen, denn hier besteht eine große Übereinstimmung.

Auch auf den anderen Plänen des Buches sind die Kampanjedecks wesentlich länger, so z.B. beim Roten Löwen von 1597, der Revenge von 1577 und Golden Hind 1575. Einzig die Berlin fällt hier aus dem Rahmen.

Hätte ich die o.g. Zeichnung eher wahrgenommen, wäre diese Änderung am Modell umgesetzt worden.

Die Belegstellen mit einer Nagelbank quasi auf Deckshöhe zu bringen, für die benötigten 4 Belegstellen ist leider kein Platz. Kreuzholz und Kanone sind im Weg, der Abstand bis zum Schott ist zu schmal.

Was nun? Für einen kompletten Umbau ist es zu spät, so gönne ich mir an dieser Stelle ein künstlerische Freiheit für eine Modifizierung und spendiere der Besatzung eine Fußleiste.

Dazu habe ich in eine Leiste Löcher gebohrt, Aussparungen für die Stützen gefräst und das Ganze in der Mitte geteilt. Den Bohrer habe ich vom Durchmesser so gewählt, dass die Ecken in den Zwischenräumen abgerundet sind.

  • Fräsen der Fußleiste 
  • Fräsen der Fußleiste 
  • Fräsen der Fußleiste 

Die Fußleisten sind verschliffen, Löcher für die Dübelimitation gebohrt und Zahnstocher als Dübel sowie Messingstifte für den Halt in der Bordwand eingesetzt.

  • Leisten sind verschliffen 
  • Löcher für die Dübelimitationen 
  • verklebte Zahnstocher als Dübel 
  • Messingstifte als Halter in der Bordwand 

Für die exakte waagerechte Ausrichtung parallel zum Deck wurden mit einer Hilfsleiste zwei Löcher in die Bordwand gebohrt, in die die Messingstifte eingesetzt und verklebt werden.

  • Hilfsleiste zu Bohren der Haltelöcher 
  • angesetzte Fußleiste 
  • angesetzte Fußleiste 

Nun passt alles. Zu Abschluss noch ein Treppe angebracht und die Besatzung kann später problemlos die Leinen an der Reling belegen.

  • spätere Belegstellen an der Reling können nun bedient werden 
  • Treppe zur Fußleiste 
  • spätere Belegstellen an der Reling können nun bedient werden 

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