Ruder der Fregatte Berlin |
Das Ruder, oder Heckruder, besteht aus drei Teilen: der Ruderschaft mit den Fingerlingen und dem Pinnengatt, der mittlere Balken, das Ruderherz und der hintere Abschluss, das Ruderblatt
Zum Ruder gehören weiterhin:
Nachdem die drei Leisten zusammengeklebt wurden, habe ich die Längskanten am Ruderschaft, die später dem Achtersteven gegenüber liegen, eine Gehrung ausgearbeitet damit sich das Ruder drehen kann.
Als nächstes habe ich das Pinnegat eingearbeitet, sowie die Fingerlingsgatchen und die Turbulenzrille gefräst. Diese Rille verhindert das Flattern des Ruders in Fahrt. Sie ist zwar bei BP nicht eingezeichnet, wurde aber seit dem 16. Jhd. verwendet und kann so als Modifikation durchaus als zeitgenössisches Detail gezeigt werden.
Beim Fräsen des Pinnegat muss das Ruder entsprechend dem Winkel des Stevens eingespannt werden.
Für die Aufnahme der Fingerlinge habe ich eine Dreiecksleiste senkrecht angebohrt, dann Scheiben abgeschnitten, kleine Messingnägel als Fingerlinge in das Loch gesteckt und in den Fingerlingsgatchen verklebt.
Eine zweite Dreieckscheibe, die Ruderöse, wurden als Gegenpart zum Aufkleben auf den Achtersteven umgedreht auf jeden Fingerling gesteckt.
Die Ruderscharnierbänder habe ich aus schwarzer Pappe gefertigt. Da ich mich mit dem Zuschneiden von verzugsfreien Streifen aus dünnen Messingblech etwas schwertue und das Ruder eines Standmodells nicht funktionstüchtig ausgeführt wird, ist Pappe eine gute Alternative und fällt später nicht weiter auf.
Die Bänder sind mit kleinen Bolzen versehen, die Sorgleinengatchen gebohrt, die Pinne eingesteckt und mit einem Keil fixiert.
Zum Abschluss habe ich das Ruder mit den Ruderösen an den Achtersteven geklebt, Pappscharnierbänder am Rumpf angebracht und die Sorgleinen befestigt.
Die Leinen sind mit hoch verdünntem Lack (Ballenmattierung) getränkt, damit sie schön nach unten hängen und nach dem Trocken in dieser Position verbleiben.
Ein vorheriger Versuch hat gezeigt, dass durch die Ballenmattierung der natürliche Look des Seils gut erhalten bleibt, mit Sekundenkleber dagegen sieht es eher wie Kunststoff aus.