Stagmaus flechten |
Das Stag wird mit einem Auge um den Masttopp gelegt, damit es sich unter Last nicht zusammenzieht. Dazu wird eine Verdickung auf das Stag gesetzt, die sog. Stagmaus.
Dazu wickelt man mehrfach um das Stag ein dünnes Tau, das dann mit einer Art Flechting bekleidet wird.
Die Technik zur Herstellung des Flechtings ähnelt dem Stopfen eines Lochs, bei dem rund um die Verdickung mehrere Kettfäden mit einem einzelnem Schussfaden verflochten werden.
Dies braucht erheblich Geduld, um so mehr, je kleiner die Stagmaus werden soll, deshalb habe ich mir nach einer Anregung aus dem Netz eine Vorrichtung gebaut, die diese Arbeit vereinfachen soll.
die Flechtbank
Es werden folgende Einzelteile benötigt:
Grundplatte, Stützen, Scheiben und Klampen wurden aus Plexiglas gefertigt.
In den Scheiben habe ich je 25 Einkerbungen eingefräst. Die Anzahl der Kerben für die Kettfäden müssen immer ungerade sein, da der Schussfaden spiralförmig um die Maus geführt wird, denn beginnt man unter einem Kettfaden, liegt der Schussfaden nach einem Törn über diesem. Nur so kann das Flechtmuster sauber ausgeführt werden.
Bei der ersten Version dieser Scheiben waren die Kerben etwas zu kurz und die Fäden sprangen immer wieder ab, auch vielleicht bedingt auch durch den unterschiedlichen Durchmesser der beiden Scheiben, sodass ich in der finalen Version zwei identische Scheiben mit etwas längeren Kerben angefertigt habe.
Durch die Bohrung in den Schrauben kann das Stag durchgefädelt und an den Klampen an der Außenseite der Stützen belegt werden.
Die selbstsichernden Muttern gewährleisten, dass ich die Scheiben immer noch drehen kann, ohne dass sich diese Schraubverbindung löst.
Funktionsweise
Ein kleines in Form einer Birne geschliffenes und durchbohrtes Rundholz als Grundkörper der späteren Stagmaus verklebe ich auf dem Stag, fädle dieses durch die aufgebohrten Schrauben und belege es an den beiden Klampen.
Nun binde ich die Kettfäden über die Kerbscheiben.
Nach den ersten Versuchen hat sich herausgestellt, dass sich hierbei die seitlichen Stützen durch die Spannung der Fäden verbiegen, sodass ich als Verstärkung noch zwei Plexiglaswinkel angeklebt habe.
Ich drehe die linke Scheibe so, dass sich die Kettfäden in der Mitte zusammendrehen und mit einem Takling vor der Stagmaus zusammengebunden werden können.
Dann kann mit dem Flechten begonnen werden, am einfachsten mit einer Stopfnadel.
Das wechselnde Führen des Schussfadens über bzw. unter die Kettfäden ist bei sehr dünnen Fäden mit etwas Geduld verbunden.
Es hat sich dabei als ganz hilfreich erwiesen jede zweite Kerbe farblich zu markieren um zu wissen, wie der Schussfaden geführt werden muss. Läuft dieser vor einer farbigen Kerbe unter dem Kettfaden, liegt er beim nächsten Törn unter dem Faden einer Kerbe ohne Farbmarkierung.
Wie anfangs erwähnt können die Kerbscheiben immer noch gedreht werden, sodass die Scheibe während des Flechtens immer ein Stück mitgedreht wird.
Das hat allerdings zur Folge, dass auch das Stagtau zusammengedreht wird, da es außen an der Klampen fixiert ist. Es empfiehlt sich deshalb nach einem Törn die Kerbscheibe wieder zurückzudrehen.
die fertige Stagmaus
Die Kettfäden wurden abgeschnitten, das Tau getrenst, am Ende ein Auge geformt und abschließend bis zur Maus bekleidet.
verschiedene Mäuse im Einsatz:
noch einige Hinweise