Pavillon der Statenjacht Fredericus |
Ein markantes Merkmal der Staatenjachten ist die achtere Hütte - der Pavillon, rundum reich mit diversen Ornamenten verziert.
Da man später durch die relativ großen Seitenfenster in das Innere des Pavillons blicken kann, erhält dieser ein Deck, Sitzbänke und eine Verkleidung der Seitenwände.
Nach der Beplankung des Heckspiegels wurde das Pavillondeck und die Sitzbänke eingeklebt.
Anschließend folgte die Auskleidung der Seiten- und Rückwand mit Birnbaum.
Schott
Schon vor dem Verfüllen der Seitenwände habe ich das Pavillonschott mit Fensterdurchbrüchen aus Birnbaum-Vollholz eingesetzt, danach die Innenteile der hinteren Fensterdurchbrüche entfernt.
Eine Schablone der Fensterrahmen am Schott habe ich auf ein Brettchen geklebt und ausgesägt.
Für das Fensterkreuz wurde zuerst eine Nut für die senkrechte Sprosse mit einem 0,6 mm Fräser gefräst und eine Furnierleiste eingeklebt, dann die Nuten der waagerechten Sprossen und in diese einen Steckschlitz eingearbeitet. Das komplette Fensterkreuz wurde zusammengesetzt und verleimt.
Die Fenster am Tellerschleifer abgeschliffen, ein Brettchen für die Blenden der Fensteröffnungen ausgesägt und die Rahmen so eingepasst, dass sie nicht ganz bündig abschließen und leicht nach außen zeigen.
Auf der Rückseite noch eine Tasche für die Verglasung gefräst. Dafür habe ich Laminierfolie genutzt.
Die Fensterblenden sind aufgeklebt, zusätzliche Kassetten angebracht und mit Klarlack im Look von Butzenfenster "verglast".
Das Dekor ist jedoch erst einmal nur provisorisch an das Schott gestellt.
Seitenfenster
Nach dem Schleifen des Rumpfes habe ich die Seitenfenster ausgebohrt.
Auf einer als Dreikant zugesägten Leiste wurde mit doppelseitigem Klebeband Schleifleinen befestigt und das Fenster sauber ausgefeilt.
Rückwand/Oberspiegel
Den Oberspiegel, gleichzeitig die Rückwand des Pavillons, fertige ich aus Vollholz.
Die Planzeichnung ist für das Dekor etwas zu klein geraten. Deshalb scanne ich die Originalteile des Dekors, konvertiere diese als Vektorgrafik, füge sie in Planzeichnung ein und passe den Oberspiegel entsprechend an.
Eine Druckschablone klebe ich auf das Holzbrettchen und säge den Spiegel aus.
Da mir für die geschwungenen Formen ein normaler Laufsägebogen mit seiner großen Bogenweite zu unhandlich ist, nutze ich eine sog. Juweliersäge, bei dem ich zudem die Spannung des Sägeblattes über eine separate Flügelschraube optimal auf das harte Birnbaumholz einstellen kann, auch wenn das Blatt schon eingespannt ist.
Als Nächstes werden die Fensterrahmen und der Kranz an den Außenseiten aufgeklebt.
Zum Anpassen und Verkleben der Kranzleiste nutze ich einen Lötkolben mit einer Formspitze.
Es folgend die Sprossen der Fensterkreuze.
Die senkrechte Fenstersprosse ist etwas stärker ausgeführt und so gestaltet, dass sie etwas über die waagerechten Sprossen hinausragt.
Die Oberseite wurde mit einem Zieheisen, einem sog. Mirco-Shaper, leicht profiliert.
In die Rückseite fräse ich Vertiefungen für die Verglasung, für die ich 0,75 mm Acrylglas verwende.
Der Oberspiegel ist soweit fertiggestellt, wird nun mit Dekor ausgestattet und mit hoch verdünnter Ballenmattierung lackiert.
Fortsetzung folgt, weiter geht es mit dem Galion...