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Die Auflistung der Recherchen ist für mich nicht nur eine gute Quellenübersicht zum schnellen Nachschlagen, sondern auch meine Todo-Liste für die Umsetzung der einzelnen Details.

Zu diesem Schiffstyp gibt es als Standardwerk und herausragende Recherchemöglichkeit das Buch "Die niederländische Jacht im 17. Jahrhundert" von Werner Jaeger.

Dieses Buch habe ich mir im Jahr 2007 für den Bau der Modells der Yacht Mary für 40 Euro gekauft. Ein Traumpreis, da es beim Start dieses Projektes Anfang 2022 auf dem Büchermarkt neu oder gebraucht kaum unter 140 Euro zu bekommen ist.

Des Weiteren lohnt sich auch "The Staatenjacht Utrecht", mit umfangreichem Planmaterial, von Ab Hoving und Cor Emke sowie "Scratchbuilding the Yacht Utrecht" von Gilbert MacArdle.


Recherchen zu den Details
Seitenangabe der Quelle NJ, sofern kein gesonderter Literaturverweis angegeben ist, Abbildung in Klammern
Rumpf
  • Decksbalken JU 19, 72, Plan 4, NJ 132
  • Achtersteven JU 31
  • VorderstevenJU 30
  • Spiegel JU 31
  • Spanten JU 32 ff, SU 4 ff, NJ 121
  • Beplankung JU 74 ff, SU 19
  • Breitgang JU 85, SU 20
  • Kiel SU 14, NJ 120
  • Stückpforten SU 61, NJ 121
Deck
  • Anker 158 (143, 144), JU 145, SU 73
  • Ankerring 158, 159 (146)
  • Klüsen 132 (84), 143 (100)
  • Kabelluk 159 (145)
  • Spill 143 (100), 144 (101 ff), 159 (148), JU 92, SU 60, 73
  • Pallenkranz 144 (101)
  • Spillklampe und Spillwange 144 (102, 105)
  • Kranbalken und Beting 144 (192), 159 (149)
Pavillon
  • allgemein SU 48 ff, NJ 136
  • Dekor JU 102, 107, 111 ff, SU 50, 63 ff
  • Pavillon 133
  • Erker 133, SU 46
  • Fenster 134, SU 45, 46
  • Schott 135, 137, JU 107, SU 47
  • Oberspiegel NJ 123 ff, JU 107 ff, SU 51 ff, JU 108
Galion
  • allgemein 126, JU 104, JU 88
  • Galionsregeln SU 55
  • Galionsfigur SU 56 ff
Stevenkopf
Belegstellen
  • Rüsten 148 (120 ff), 189 (213), SU 65
  • Spillbeting 143 (100, 101 ff), 159 (149) Kreuzbeting 147 (117, 119), JU 70, 91
  • Nagelbänke 146 (111)
Seitenschwerter
Ruder
  • Ruder 152, 153 (132), 295, JU 95, SU 45
  • Sorgleine 152 (131 F)
Flaggen
  • siehe auch hier
  • Flaggen 161, 162, JU 144
  • Heckflaggstock 160, 164 (178)
  • Gösch 160
verschiedene Details
  • Kabelluk 159 (145), NJ 142
  • Lukensüll 142 (97)
  • Niedergang 142 (98)
  • Oberlicht 141, SU 60
  • Außenbordtreppe 165 (180, 181)
  • Fender 166 (182)
  • Beschläge für Backstage 190 (217 ff), 191
  • Geländer 145 (106 ff)
  • Heck und Gillung 151 (127, 128, 130), 152
  • Kamine 142 (99)
  • Kanonen 167, 168, SG 36 ff, 187 ff, 295 ff
  • Laterne 163, 164, SU 66
  • Mastwinde 147 (118)
  • Poller 143 (100), 146 (113)
  • Pumpe 150, 297
  • Speigatten 151 (129)
  • Leuwagen 146 (115, 116)

Recherchen zu den Rundhölzern umfassen Mast, Stenge, Gaffel und Rahen
Seitenangabe der Quelle NJ, sofern kein gesonderter Literaturverweis angegeben ist, Abbildung in Klammern, Tau-/Belegnummer sind kursiv in eckigen Klammern angegeben
Mast
  • allgemein 180 (197), 184 (200), 191 (220), 192 (221), SU 67
  • Masttopp 187 (210), 189 (215), 193 (222)
  • Klampe im Topp für Auflage Borgstag[2] 188 (211)
  • Mastklampe 147 (118), 195 (229)
  • Beschlag Pardune[6] 189 (215)
  • Hummer für die Wanten[5] 189 (215), 195 (228), SU 72
  • Beschläge Masttopp, Stengelaschung 191 (220)
  • Mastfischung 184 (200), JU 91
Stenge
Bugspriet
Gaffel
Rahen
  • allgemein 187, 192 (221), 194 (225), 195, 197 (236), 201 (245), JU 19
  • Bagienrah 187 (208)
  • Bagienrah-Niederholer 194 (226)
  • Topprah 187 (209)
  • Topprahfall 195 (227)

Recherchen zum stehenden und laufenden Gut und zu den Segeln
Seitenangabe der Quelle NJ, sofern kein gesonderter Literaturverweis angegeben ist, Abbildung in Klammern
Tauwerk
  • stehendes Gut JU 141, SU 68 ff
  • Spreizlatte 146 (112)
  • laufendes Gut JU 141, SU 70 ff
  • Legel AN 258
  • Nocklegel AN 260 (362)
  • Befestigung stehender Parten an Taljen SC 62 (172), BI 147 (334)
  • Liektau annähen 196 (231)
Blockwerk
  • Blöcke JU 142 ff, JU 142
  • Juffern JU 142
Gaffelsegel
  • Liek 196 (231), 197 (233)
  • Reihleine 197 (235)
  • Reihleine Bonnet AN 260 (365, 26)
  • Rackbänder 197 (234)
  • Geeren 194 (225)
  • Gordinge und Geitaue 200 (243)
  • Schot 199 (240)
  • Hals 199 (241)
  • Bonnet 197, SC 132, MA 259
  • Bonnet anschlagen 197 (238), SC 132 (369), AN 260 (365, 366)
Toppsegel
  • Farbe rot-braun 196
  • Liek 196 (231), 197 (236)
  • Segelnock 187 (207), BI 225 (522), 226, AN 260 (362), MA 259
  • Schothorn AN 257, MA 259
  • Schotblock 201 (245)
  • Reihleine 197 (235)
  • Nocklegel binden BI 246 (353), AN 124 (352), 126
  • Topprahfall 195 (227)
  • Bagienrahfall 194 (225 rechts)
  • Niederholer 194 (226)
  • Bulienen 201 (244, 245), SC 144
  • Toprahbrassen 195 (228)
Focksegel
  • Fockfall, -schot, -hals 202 (246)
  • Fockfallblock 2020 (246)
  • Legel/Stagreiter 197 (237), MF 285
Klüversegel

Recherchen zu den Flaggen

Die Flaggen führen den kurbrandenburgischen Adler auf weißem Grund, jedoch ist das Aussehen des Wappens nicht ganz klar.

Originalflaggen (Bild: www.schiffsmodellflaggen.de)

Bei www.schiffsmodellflaggen.de findet sich folgende Info:

"Ausschnitte zweier Kurbrandenburgischer Originalflaggen aus dem Jahre 1675, gefunden in der Nähe von Havelberg.

Sie zeigen beide die gleichen Formen des Adlers und des Kurhutes und sind wohl zurzeit die einzigen Originale, die das Aussehen des Adlers und die Größe des Kurhutes belegen und es ist anzunehmen, dass diese Formen mit denen der Seefahrt und denen des Militärs übereinstimmen.

Beide tragen weder Schwert noch Brustschild oder Reichsapfel, sondern lediglich in einem Fang ein Zepter.

Das spricht gegen die Darstellung auf Gemälden und Zeichnungen, die zur festen Vorstellung über das Aussehen dieser Flagge geführt hat."

Ankunft der Lustjacht Friedrich am 8. März 1708 in Berlin (Bild: Wikipedia)

Auch wenn die Flaggenfunde authentisch sind, besteht immer noch die Möglichkeit, dass es sich um sog. Bauernflaggen handelt und nicht eindeutig bestätigt, dass das kurbrandenburgische Wappen zum Ende des 17. Jhd. so auch auf Schiffen verwendet wurde.

Ein Stich über die Ankunft der Lustjacht "Friedrich" am 8. März 1708 in Berlin dokumentiert ein öffentliches Ereignis.

Die Jacht führt zahlreiche Flaggen, die den Adler mit Kurhut und nur einem Zepter im Fang zeigen.

Auch sie tragen weder Schwert noch Brustschild oder Reichsapfel, was bestätigen könnte, dass die Art des Wappens der o.g. Flaggenfunde ebenso auf Schiffen verwendet wurde.

Andere historische Abbildungen des Wappens werden in unterschiedlichster Weise gezeigt und scheinen meistens falsch zu sein, wenn es zeitgenössisch vor dem 19. Jhd. gezeigt wird.

Auf dem Gemälde von 1684 von Lieve Verschuier z.B., ist scheinbar auf allen Schiffen die Flaggen der Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie gesetzt, auf denen Zepter und Schwert gekreuzt sind und nicht vom Adler in den Fängen gehalten werden.

  • Kurbrandenburgische Flotte, Gemälde von 1684 von Lieve Verschuier (Bild: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (CC BY-NC-SA)) 
  • Bild: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (CC BY-NC-SA) 
  • Wappen der Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie (Bild: Wikipedia) 

weitere Recherchen haben Folgendes ergeben:

  • Darstellung Friedrich Wilhelm zu Pferde auf einer Postkarte von 1935, zeigt Adler blank ohne alles
  • Gemälde von Alexander Kircher, möglicherweise aus den 1930ern, zeigt Adler mit Brustschild und Kurhut
  • Gemälde von Hermann Kretzschmer, 1862, zeigt Adler mit Brustschild, Zepter und Schwert
  • Ein Kupferstich von Weigel, Nürnberg, aus dem Jahr 1751, abgebildet im Buch "Königl. Preussisches und Churfürstl. Brandenb. Wappen", zeigt Adler mit Zepter, Schwert und Brustschild
  • Märkischer Adler: "Das Wappen von 1817 und 1824 zeigt irrtümlich die Königskrone, wie beim Preußenadler. 1864 wird daraus der bügellose hermelinbesetzte gestulpte purpurne samtige Kurhut. Kurhut, Zepter und Schwert wurde dem Adler mit 2. April 1824 zugebilligt."
  • Infos auf der Seite Wappen und Flagge Brandenburgs: "Der rote Adler im heutigen Brandenburger Wappen geht auf das Wappen des zweiten märkischen Kurfürsten zurück. Kurhut, Schwert, Zepter und Brustschild mit Erzkämmererstab kamen erst im 19. Jahrhundert dazu."

 
Bild: https://en.wikipedia.org/wiki/Margraviate_of_Brandenburg

Auch passend in die Zeit, gibt es noch die Flagge der Markgrafschaft Brandenburg, die von 1660 bis 1750 von dem Adelsgeschlecht der Hohenzollern geführt wurde, die seit 1415 die Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg stellten.

Fazit

Es kann mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass zumindest Brustschild und Schwert im 17. Jhd. noch nicht im Wappen gezeigt wurden, jedoch waren nach den o.g. Flaggenfunden, datiert auf das Jahr 1675, Kurhut und Zepter Bestandteil des Wappens. Die Hohenzollernflagge werde ich als kleine künstlerische Freiheit am Masttopp setzen.


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