Recherchen zur Statenjacht Fredericus |
Die Auflistung der Recherchen ist für mich nicht nur eine gute Quellenübersicht zum schnellen Nachschlagen, sondern auch meine Todo-Liste für die Umsetzung der einzelnen Details.
Zu diesem Schiffstyp gibt es als Standardwerk und herausragende Recherchemöglichkeit das Buch "Die niederländische Jacht im 17. Jahrhundert" von Werner Jaeger.
Dieses Buch habe ich mir im Jahr 2007 für den Bau der Modells der Yacht Mary für 40 Euro gekauft. Ein Traumpreis, da es beim Start dieses Projektes Anfang 2022 auf dem Büchermarkt neu oder gebraucht kaum unter 140 Euro zu bekommen ist.
Des Weiteren lohnt sich auch "The Staatenjacht Utrecht", mit umfangreichem Planmaterial, von Ab Hoving und Cor Emke sowie "Scratchbuilding the Yacht Utrecht" von Gilbert MacArdle.
Recherchen zu den Details Seitenangabe der Quelle NJ, sofern kein gesonderter Literaturverweis angegeben ist, Abbildung in Klammern |
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Rumpf
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Deck
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Pavillon | |
Galion
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Stevenkopf
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Belegstellen
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Seitenschwerter
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Ruder | |
Flaggen
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verschiedene Details
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Recherchen zu den Rundhölzern umfassen Mast, Stenge, Gaffel und Rahen Seitenangabe der Quelle NJ, sofern kein gesonderter Literaturverweis angegeben ist, Abbildung in Klammern, Tau-/Belegnummer sind kursiv in eckigen Klammern angegeben |
Mast
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Stenge
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Bugspriet
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Gaffel
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Rahen
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Recherchen zum stehenden und laufenden Gut und zu den Segeln Seitenangabe der Quelle NJ, sofern kein gesonderter Literaturverweis angegeben ist, Abbildung in Klammern |
Tauwerk
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Blockwerk |
Gaffelsegel
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Toppsegel
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Focksegel
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Klüversegel
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Recherchen zu den Flaggen
Die Flaggen führen den kurbrandenburgischen Adler auf weißem Grund, jedoch ist das Aussehen des Wappens nicht ganz klar.
Bei www.schiffsmodellflaggen.de findet sich folgende Info:
"Ausschnitte zweier Kurbrandenburgischer Originalflaggen aus dem Jahre 1675, gefunden in der Nähe von Havelberg.
Sie zeigen beide die gleichen Formen des Adlers und des Kurhutes und sind wohl zurzeit die einzigen Originale, die das Aussehen des Adlers und die Größe des Kurhutes belegen und es ist anzunehmen, dass diese Formen mit denen der Seefahrt und denen des Militärs übereinstimmen.
Beide tragen weder Schwert noch Brustschild oder Reichsapfel, sondern lediglich in einem Fang ein Zepter.
Das spricht gegen die Darstellung auf Gemälden und Zeichnungen, die zur festen Vorstellung über das Aussehen dieser Flagge geführt hat."
Auch wenn die Flaggenfunde authentisch sind, besteht immer noch die Möglichkeit, dass es sich um sog. Bauernflaggen handelt und nicht eindeutig bestätigt, dass das kurbrandenburgische Wappen zum Ende des 17. Jhd. so auch auf Schiffen verwendet wurde.
Ein Stich über die Ankunft der Lustjacht "Friedrich" am 8. März 1708 in Berlin dokumentiert ein öffentliches Ereignis.
Die Jacht führt zahlreiche Flaggen, die den Adler mit Kurhut und nur einem Zepter im Fang zeigen.
Auch sie tragen weder Schwert noch Brustschild oder Reichsapfel, was bestätigen könnte, dass die Art des Wappens der o.g. Flaggenfunde ebenso auf Schiffen verwendet wurde.
Andere historische Abbildungen des Wappens werden in unterschiedlichster Weise gezeigt und scheinen meistens falsch zu sein, wenn es zeitgenössisch vor dem 19. Jhd. gezeigt wird.
Auf dem Gemälde von 1684 von Lieve Verschuier z.B., ist scheinbar auf allen Schiffen die Flaggen der Brandenburgisch-Afrikanische Compagnie gesetzt, auf denen Zepter und Schwert gekreuzt sind und nicht vom Adler in den Fängen gehalten werden.
weitere Recherchen haben Folgendes ergeben:
Auch passend in die Zeit, gibt es noch die Flagge der Markgrafschaft Brandenburg, die von 1660 bis 1750 von dem Adelsgeschlecht der Hohenzollern geführt wurde, die seit 1415 die Markgrafen und Kurfürsten von Brandenburg stellten.
Fazit
Es kann mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass zumindest Brustschild und Schwert im 17. Jhd. noch nicht im Wappen gezeigt wurden, jedoch waren nach den o.g. Flaggenfunden, datiert auf das Jahr 1675, Kurhut und Zepter Bestandteil des Wappens. Die Hohenzollernflagge werde ich als kleine künstlerische Freiheit am Masttopp setzen.