Mastwinde der Statenjacht Fredericus

Die Mastwinde ist laut Plan nicht vorgesehen, da ich aber einen Typnachbau realisiere und dieses Detail auf einigen anderen Modellen dargestellt wird, fand ich die Umsetzung für die Erweiterung der Decksdetaillierung sehr interessant.

In NJ sind die Abmessungen und Position auf Deck neben dem Mast gut dokumentiert, so dass ich eine Zeichnung mit Inkscape anfertigen konnte.

Die Verwendung ist leider nicht genau geklärt. Eine Aufgabe dem Namen nach, dass der Mast in irgendeiner Art "gewindet" werden soll, kann ich momentan nicht nachvollziehen, denn nach NJ S. 181, waren die Masten ausschließlich feststehend und konnten nicht wie bei anderen Binnenschiffstypen gelegt werden.

Es gibt in NJ lediglich einen kurzen Hinweis zum relativ großen Gewicht der Gaffel samt Segel, sodass es möglich wäre, das Hieven der Gaffel zu entlasten, Unterstützung beim Anbringen der Rahen, Steifsetzen der Wanten oder Lasten-/Proviantübernahme, wie dies sonst auf anderen Schiffen mit den Seiten- oder Stag- und Ladetakeln durchgeführt wird.

Die Winde selbst hat zwei seitliche Wangen die eine Trommel halten, in die Vierkantgatten eingearbeitet sind, damit sie mit Spaken bedient werden kann.

Für die Wangen klebe ich eine Planschablone auf ein Stück Holz, bohre zwei Sacklöcher für die Trommelachse, bearbeite die Form am Tellerschleifer und fertige zwei Sockel mit profilierten Kanten.

In die Trommel fräse ich Vierkantlöcher für die Spake und bohre senkrecht in der Mitte ein Loch für die Trommelachse.

Die Wangen erhalten an den Außenseiten einen Metallbeschlag, auf dessen Oberseite eine Buchse für die Aufnahme einer Metallstange befestigt ist, deren Zweck leider in NJ nicht abschließend geklärt werden konnte.

Die Buchse wurde hart aufgelötet und in den Beschlag Löcher für die Bolzen gebohrt.