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Wir schreiben 2020 und es ist 10 Jahre her, dass ich mein letztes Modell auf Kiel gelegt hatte. Sogar schon 30 Jahre sind vergangen, dass ich ein historisches Standmodell gebaut habe. Mit dem Dachbodenfund des alten Baukastens der Berlin bot sich eine gute Gelegenheit mal zu schauen, was sich daraus machen lässt und was ich noch so hinbekomme.

Nach meiner Hobbyauflösung und der langen Schaffenspause bin ich wahrscheinlich ein wenig aus der Übung, meine Werkzeuge sind begrenzt, mein Maschinenpark nicht (mehr) wirklich üppig und mein Arbeitsplatz eingeschränkt. Hatte ich modellbautechnisch quasi ein tabula rasa hingelegt, musste ich mir erst einmal wieder einen kleinen Schraubstock zulegen.

Es sollte nebenbei nur ein wenig "gebastelt" werden, ein zeitlich überschaubares Baukastenprojekt mit all seinen Vor- und Nachteilen. Auch werde ich mich, wie übrigens jede echte Werft, bei Zuliefern bedienen. Wenn es das ein oder andere passende Beschlagteil zu kaufen gibt, werde ich auch darauf zurückgreifen. Den Anspruch zu einem Museumsmodell habe ich nicht, aber doch ein kleines Schmuckstück für die gute Stube, als Wiedereinstieg in die Materie.

Aber... mit der Zeit relativierte sich einiges.

Den Maschinenpark habe ich mit Altbewährtem sukzessive wieder erweitert und vom eigentlichen Baukasten wurde nicht viel verwendet. Die Bibliothek habe ich mit neuen Fachbüchern bestückt, die Recherche erweitert. Dadurch wurde die zeitliche Überschaubarkeit auch spätestens dann über Bord geworfen, als sich herausstellte, dass der zeitliche Aufwand alle bisherigen Projekte überschritten hatte.

Insbesondere durch die erweiterten Recherchen mittels mehrerer Quellen und die daraus folgende erhöhte und genauere Detaillierung einzelner Abschnitte, erweiterte den Zeitrahmen teils erheblich.

Auch wegen der wiederkehrenden Anfragen "wie lange brauchst du eigentlich für so ein Modell" hat mich dazu veranlasst, die jeweiligen Bauzeiten der einzelnen Abschnitte recht genau zu dokumentieren.


Das Modell wird nicht wie von der Bauanleitung vorgesehen gebaut, sondern in stark modifizierter Form:

  • aus dem Baukasten werde ich nur die notwendigsten Dinge verwenden, wie Rumpf, Verzierungen und Schmuckelemente,
  • einige wenige Holzteile zum Komplettieren des Rumpfes und der Aufbauten kommen zu Einsatz, ggf. auch zur Verwendung als Schablonen für die maßhaltige Fertigung eigener Komponenten oder zum Unterfüttern,
  • die Lafetten zum Bau der Geschütze aus dem Beschlagsatz werden modifiziert, Kanonenrohre aus Messing zugekauft,
  • das Takelgarn wird nicht benötigt, da ich die Taue nach Maß selber herstelle,
  • die auf Papier gedruckten Flaggen werden durch Stoffflaggen und das bedruckte Segeltuch durch leichten Batist ersetzt,
  • laut Bausatz ist keinerlei Beplankung vorgesehen, das Modell erhält jedoch eine Rumpfbeplankung aus Nussbaumholz und die Decks werden mit Linde realisiert,
  • der Rumpf bleibt im Echtholzlook und erhält keinen Unterwasseranstrich,
  • Masten und Rahen werden aus Ramin gefertigt, weitere Holzdetails wie z.B. Betinge, Knechte, Spill, Pumpe, Marse, Eselhäupter usw., mit Nussbaum,
  • soweit es die eigenen Fähigkeiten zulassen und die Werkstattausrüstung es ermöglicht, werden viele Details selber hergestellt,
  • einige Beschläge wie Gräting, AnkerBlöcke und Belegnägel werden zugekauft, wie auch der Bausatz eines Beibootes

Klicke auf die Bilder, um Informationen zu den einzelnen Bauphasen zu erhalten


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